Theatersommer Sanssouci

Stühle in einem Park vor einer Bühne
Heckentheater am Neuen Palais

Open-Air-Festival im historischen Heckentheater am Neuen Palais
27. Juni bis 4. August

Jedes Jahr im Sommer erweckt das Theater Poetenpack das historische Heckentheater im Potsdamer Park Sanssouci zum Leben. Mit der Premiere von «Der Raub der Sabinerinnen» am 27. Juni im historischen Heckentheater feiert das Theater Poetenpack zugleich sein 25-jähriges Bestehen. Mit amüsanten Missverständnissen und zahlreichen Verwechslungen gilt die berühmte Komödie über die Truppe des reisenden Theaterdirektors Emanuel Striese bis heute als eine einzige Liebeserklärung an das Theater. Mit Pierre Carlet de Marivaux' heiterem Verwirrspiel «Das Spiel von Liebe und Zufall» und Woody Allens turbulenten «Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie» kommen zwei weitere große Sommerkomödien auf die idyllisch gelegene Bühne im Park Sanssouci.

Nördlich des Neuen Palais gelegen, wurde die Freilichtbühne 2012 aufwändig rekonstruiert, nachdem der historische Spielort mehr als 150 Jahre versteckt im Park Sanssouci im Dornröschenschlaf lag. Friedrich der Große ließ von 1763 bis 1769, nach Ende des Siebenjährigen Krieges, das Neue Palais erbauen und die umgebenden Gartenpartien von seinem Hofgärtner Heinrich Christian Eckstein neugestalten. In dieser Zeit entstand auch das Heckentheater für die Lustbarkeiten des Monarchen und seiner Gäste.

Programm 2021

An der Arche um Acht

Q-Hof am Park Sanssouci Samstag, 22. Mai 2021, 15:00 Uhr
Sonntag, 23. Mai 2021, 15:00 Uhr Montag, 24. Mai 2021, 15:00 Uhr Donnerstag, 10. Juni 2021, 10:00 Uhr Freitag, 11. Juni 2021, 10:00 Uhr Samstag, 12. Juni 2021, 15:00 Uhr
Ensemble Foto aus dem Stück, die eingebildete Kranke.vergrößern
Der eingebildete Kranke, Ensemble Foto (Photo: Constanze Henning)

Drei Pinguine in der Antarktis sind ganz dicke Freunde, die sich aber auch mal richtig in die Haare kriegen können. Dabei merken sie gar nicht, dass eine Sintflut über sie hereinbricht. Bis eine weiße Taube mit der Nachricht vorbeikommt, dass Noah eine Arche schickt. Für zwei der Pinguine gibt es Tickets für die Arche, um Acht soll es losgehen. Doch wer bekommt die Tickets? Und was passiert mit dem dritten Pinguin? Eine abenteuerliche Reise beginnt, auf der man nebenbei erfährt, dass Giraffen seekrank werden können und Gott gern Käsekuchen isst.

Bärenfalle

Q-Hof am Park Sanssouci Donnerstag, 27. Mai 2021, 19:00 Uhr
Freitag, 28. Mai 2021, 19:00 Uhr Samstag, 29. Mai 2021, 19:00 Uhr Sonntag, 30. Mai 2021, 17:00 Uhr Donnerstag, 3. Juni 2021, 19:00 Uhr Freitag, 4. Juni 2021, 19:00 Uhr Samstag, 5. Juni 2021
Ensemble Foto aus dem Stück, die eingebildete Kranke.vergrößern
Der eingebildete Kranke, Ensemble Foto (Photo: Constanze Henning)

Der Wald. Ein Ort, der für Städter geeignet ist, Ruhe zu finden und sich selbst wiederzuentdecken. Hier wollen Élodie und ihr Mann Felix in der Jagdhütte des Schwiegervaters das Wochenende verbringen. Die drei Töchter haben sie, von Großmutter betreut, in der Stadt gelassen. Ihre Beziehung hatte durch Routine und festgelegte Rollen im Alltag gelitten. Hier in der Einsamkeit soll sie wiederbelebt werden. Doch kaum ist das Gepäck ausgeladen, taucht unerwartet Sylvain, der ältere Bruder von Felix, auf.

Die Rituale, die man hinter sich lassen wollte, leben verschärft auf. Ein schon seit Kindertagen schwelender Konflikt zwischen den Brüdern, Élodies Jammer, auf ihre Mutterrolle beschränkt zu sein und diverse Hypochondrien drohen das Treffen schwer und dramatisch werden zu lassen. Zumal auch noch eine vierte Person auftaucht: Anna, die auf ihrer Wanderung durch den Wald in Sylvains Bärenfalle getreten ist und sich dabei verletzt hat. Doch nichts von dem: Die junge kanadische Autorin Rébecca Déraspe hat mit leichter Feder eine Komödie mit witzigen, scharfen Dialogen für ein Publikum geschrieben, das nach Spaß hungert, aber auch bereit ist, eigene Defekte zu entdecken.

"Ab in die Sommerfrische!" nach Carlo Goldoni

Heckentheater am Neuen Palais im Park Sanssouci Mittwoch, 30. Juni 2021, 19:30 Uhr
Donnerstag, 1. Juli 2021, 19:30 Uhr Donnerstag, 8. Juli 2021, 19:30 Uhr Freitag, 9. Juli 2021, 19:30 Uhr Samstag, 10. Juli 2021, 19:30 Uhr Sonntag, 11. Juli 2021, 17:00 Uhr Mittwoch, 14. Juli 2021, 19:30 Uhr Donnerstag, 15. Juli 2021, 19:30 Uhr Freitag, 16. Juli 2021, 19:30 Uhr Samstag, 17. Juli 2021, 19:30 Uhr Sonntag, 18. Juli 2021, 17:00 Uhr Donnerstag, 29. Juli 2021, 19:30 Uhr Freitag, 30. Juli 2021, 19:30 Uhr Samstag, 31. Juli 2021, 19:30 Uhr
Ensemble Foto aus dem Stück, die eingebildete Kranke.vergrößern
Der eingebildete Kranke, Ensemble Foto (Photo: Constanze Henning)

Adel verpflichtet – auch wenn es auf Pump ist. Seit der Venezianer Carlo Goldoni vor 250 Jahren in seiner Komödientrilogie die Sommerfrische der besseren Gesellschaft aufs Korn nahm, haben sich zwar die Kostüme verändert, die Parallelen zu unserem modernen Leben jedoch sind unverkennbar.
Das Verreisen als Statussymbol beispielsweise ist uns auch heute nicht fremd. Zog man damals zur Zeit der Weinfeste aufs Land und suchte dort nobelste Herbergen auf, um damit vor Bekannten und Freunden zu prahlen, so sind heute dekadente Kurztrips oder Fernreisen zu exotischen Zielen ebenso geeignet, zur Schau zu stellen, dass man dazugehört.
Im Stück treiben zwei alteingesessene Familien sich und ihren Anhang in hysterische Hektik und in den Bankrott – nur um standesgemäß ihren Urlaub antreten zu können. Am Luxusdomizil angekommen erwartet die Gesellschaft in sonniger Hitze die Tristesse jährlich wiederkehrender Rituale. Nur kein Stillstand. Spiel, Sex, Geld, Intrigen und hochdosiertes Wohlstandskalkül halten den dekadenten Mikrokosmos am Laufen – bis das letzte Herz vergeben, der letzte Ehevertrag unterzeichnet und der letzte Schuldschein unterschrieben ist.
Dann heißt es: Ab nach Hause und auslöffeln, was man sich in der Sommerfrische eingebrockt hat!

"Der eingebildete Kranke" von Molière

Heckentheater am Neuen Palais im Park Sanssouci Samstag, 3. Juli 2021, 19:30 Uhr
Sonntag, 4. Juli 2021, 17:00 Uhr
Der eingebildete Kranke, Photo: Constaze Henningvergrößern
Der eingebildete Kranke, Photo: Constaze Henning

Der leidenschaftliche Hypochonder Argan zieht diverse Ärzte und Apotheker zu Rate, die ihm gern teure, überflüssige Behandlungen und Medikamente verschreiben. Sogar seine Tochter will er mit einem Mediziner verheiraten, nur um immer einen Arzt im Hause zu haben. Dabei interessiert es ihn wenig, ob dieser Mann Angéliques Vorstellungen entspricht. Seine Ehefrau sähe es am liebsten, wenn er bald das Zeitliche segnen und ihr sein Geld hinterlassen würde. Doch zum Glück gibt es das gewitzte Hausmädchen Toinette, sie mischt sich ein und einigen Wirbel auf. Nach heftigen Verwicklungen wird Argan von seiner Verblendung geheilt und beschließt, selbst Arzt zu werden.

"Eine Mittsommmernachts-Sex-Komödie" von Woody Allen

Heckentheater am Neuen Palais im Park Sanssouci Mittwoch, 21. Juli 2021, 19:30 Uhr
Donnerstag, 22. Juli 2021, 19:30 Uhr Freitag, 23. Juli 2021, 19:30 Uhr
Eine Mittsommmernachts-Sex-Komödie, Photo: Constanze Henningvergrößern
Eine Mittsommmernachts-Sex-Komödie, Photo: Constanze Henning

Die temporeiche Komödie entstand nach dem gleichnamigen Film und verwendet Motive aus Shakespeares "Sommernachtstraum".
Drei Paare, eines davon kurz vor der Hochzeit, verbringen das Wochenende auf dem Land und geraten mit sich und den anderen ins Konkurrieren, Begehren, Hinterfragen. Wer liebt wen? Wie lange hält die Liebe? Kann man Liebe und Sex voneinander trennen? Die Zauberwelt des Waldes erfasst sie alle, es folgt ein heilloses Durcheinander der Gefühle – zum Brüllen komisch und zum Heulen schräg.
Woody Allen erzählt von den verschiedensten Spielarten der Liebe: Verführung, Ängste, Missverständnisse und Begierden, versäumte Gelegenheiten und schale Erfüllungen. Braut und Bräutigam sagen «Ja, ich will» zu jedem, nur nicht zueinander.

"Das Spiel von Liebe und Zufall" von Pierre Carlet de Marivaux

Heckentheater am Neuen Palais im Park Sanssouci Samstag, 24. Juli 2021, 19:30 Uhr
Sonntag, 25. Juli 2021, 17:00 Uhr
Das Spiel von Liebe und Zufall, Photo: Julia Borgmeiervergrößern
Das Spiel von Liebe und Zufall, Photo: Julia Borgmeier

Silvia und Dorante, von ihren Vätern füreinander bestimmt, verfallen beide auf die gleiche List, um den potentiellen Partner inkognito zu beobachten und überhaupt erst einmal kennenzulernen. Sie tauschen jeweils mit ihren Dienern die Rollen.
Entsetzt blicken sie dann aus der Dienstbotenperspektive auf die ihnen zugedachten Partner, als sich Lisette und Arlequin, die die Herrschaft spielen, einander vorstellen. Niemals könnte Dorante diese obszön lachende Frau lieben, die er da sieht. Der Mann, der sich als Dorante vorstellt, missfällt Silvia ebenfalls vom ersten Augenblick an. Lisette und Arlequin allerdings finden sich unwiderstehlich und verlieben sich prompt ineinander. Für Dorante und Silvia aber scheinen die Gefühle, die sie füreinander entwickeln, ein Problem zu sein, glauben doch beide, sich in einen einfachen Dienstboten zu verlieben.
Das vergnügliche Verwirrspiel mit tempo- und geistreichen Dialogen nimmt seinen Lauf. Marivaux' geistreiche Komödie ist weit mehr als ein köstliches Verwirrspiel, sie erzählt über gesellschaftliche Konventionen, die Möglichkeiten und Schwierigkeiten mit der Liebe, und die vielen Äußerlichkeiten, die der Liebe oft im Wege stehen. Erstaunlich heutig, obwohl das Stück vor fast dreihundert Jahren geschrieben wurde.

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