Melzower Sommerkonzerte

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Dorfkirche Melzow, Photo: gtz

8. Juni bis 20. September

Die Melzower Sommerkonzerte haben ein wiederkehrendes programmatisches Raster. Dennoch gibt es in diesem Jahr eine Besonderheit: Im Orgelkonzert am 8. Juni, dem Abend mit dem Trio Egmont am 5. Juli und dem vierhändigen Klavierabend am 19. Juli stehen romantische Musik – insbesondere von Felix Mendelssohn Bartholdy – im Vordergrund. Der Barockmusik treu bleiben die Sommerkonzerte mit einem Konzert des jungen, preisgekrönten Ensemble «Marsyas Baroque». Letzter Höhepunkt der Saison ist ein Jazzkonzert am 20. September: Mit Andreas Schaerer und Kalle Kalima werden zwei europaweit gefragte Stars der Jazz-Szene in Melzow zu erleben sein.

Programm 2025

Orgelkonzert

Kirche Melzow Sonntag, 8. Juni 2025, 19:30 Uhr
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Xaver Schult, Photo: Dawid Medrala

Xaver Schult, Orgel

Werke von J. Pachelbel, J. Haydn, F. Mendelssohn

Der gefeierte junge Organist der Berliner Marienkirche Xaver Schult stammt aus Mecklenburg. Nach erstem Orgelunterricht und kirchenmusikalischen Erfahrungen am Schweriner Dom, studierte er A-Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Hier war er für vier Jahre 2. Organist an der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen.

Seit 2020 ist er Organist an der St. Marienkirche am Berliner Alexanderplatz und studierte zeitgleich Orgelimprovisation an der Universität der Künste Berlin. Xaver Schult unterrichtete Orgel an der Universität Greifswald und der Musikhochschule Hamburg. Zur Zeit hat er einen Lehrauftrag an der UdK Berlin inne.

J. Pachelbel, J. Haydn, F. Mendelssohn: Drei Komponisten, drei Epochen, die dennoch ganz wunderbar auf das Melzower Instrument passen, die Lang & Dinse-Orgel, 1859 ganz traditionell gebaut, mit mechanischen Schleifladen und fast barockem Prinzipal, hat aber auch einige frühromantische Register aufzuweisen. Sie ist daher für die das gewählte Programm gut prädestiniert.

in Kooperation mit dem Uckermärkischen Orgelfrühling

Goethe und die Geschwister Mendelssohn

Kirche Melzow Samstag, 5. Juli 2025, 19:30 UhrTickets
Trio Egmont mit Musikinstrumentenvergrößern
Trio Egmont, Photo: Adam Markowski

Trio Egmont:
Gilad Katznelson, Hammerklavier
Luiza Labouriau, Violine
Martin Knörzer, Violoncello

Instrumentale Lieder und Lesungen
aus Texten von Fanny und Felix über Goethes Gedichte

Gegründet im Herbst 2019, vereint das «Trio Egmont» bei explosiver Freude am Musizieren historisches Bewusstsein mit einer radikalen Freiheit und zartem Klanggespür. Im Sommer 2021 gewann das Trio den 1. Preis und den Ries-Sonderpreis beim internationalen Wettbewerb «Beethoven in seiner Zeit» für Kammermusik auf historischen Instrumenten. Zu dem Preis gehört auch eine Aufnahme Koproduktion mit dem CD Label NAXOS. Die drei Musiker stammen aus Israel, Dänemark und Deutschland und leben heute in Leipzig und Berlin.

Felix Mendelssohn wurde in Weimar Johann Wolfgang von Goethe als junger Schüler vorgestellt, erntete dessen Bewunderung und Empfehlung und konnte quasi direkt als Folge davon eine rasante Karriere als Komponist und Dirigent seiner eigenen Werke an den Tag legen. Andere Bedingungen galten seiner gleichermaßen talentierten Schwester Fanny, die nur heimlich komponierte, Auftrittsverbot hatte und seelisch sehr darunter litt. Trotzdem ließ Fanny ihr künstlerisches «Licht» über Goethes Texte leuchten und behielt ihr Leben lang ein sehr enges Verhältnis zu ihrem erfolgreichen Bruder.

Clavier Vierhändig

Kirche Melzow Samstag, 19. Juli 2025, 19:30 UhrTickets
Sovya Gandilyan schaut nach links obenvergrößern
Sovya Gandilyan, Photo: Dirk Eidner

Christine Schornsheim & Sovya Gandilyan, Hammerklavier

Werke von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert

Daneben werden beide Künstlerinnen aber auch solistisch zu hören sein, u.a. mit Schumanns «Kinderszenen». Der wunderbare Leipziger Hammerflügel von J. G. Irmeler aus dem Klaviertrio Konzert könnte dankenswerterweise auch an diesem Abend zum Einsatz kommen.

Christine Schornsheim ist als eine europaweit geschätzte Solistin, Kammermusikerin auf Cembalo und Hammerflügel und als langjährige Professorin an der Münchner Musikhochschule geradezu eine Institution. Mit Musik von Bach und der Wiener Klassik verbindet man ihren Namen - mit dieser Musik war sie auch bereits bei den Melzower Sommerkonzerten zu Gast. Weniger bekannt ist ihre Liebe zur romantischen Klaviermusik - auch weil sie weniger im Mittelpunkt ihrer Beschäftigung steht. In diesem Jahr wird sie zusammen mit der jungen, russischen Künstlerin Sovya Gandilyan einen vierhändigen Klavierabend bestreiten.

Sovya Gandilyan, eine ehemalige Studentin von Christine Schornsheim, ist ebenfalls Cembalistin, Pianistin und obendrein promovierte Musikwissenschaftlerin.

Marsyas & Apollo

Kirche Melzow Samstag, 16. August 2025, 19:30 UhrTickets
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Marsyas Baroque, Photo: Andrej Grilc

Marsyas Baroque:
Paula Pinn, Blockflöten & Barockfagott
María Carrasco Gil, Barockvioline
Konstanze Waidosch, Barockcello/Viola da gamba
Sara Johnson Huidobro, Cembalo

Leidenschaft, Mut, Talent, grausamer Rache und einem musikalischen Duell

Die Legende der Flöte spielenden Satyrs Marsyas handelt von Leidenschaft, Mut, Talent, grausamer Rache und einem musikalischen Duell … Auch Paula Pinn, María Carrasco Gil, Konstanze Waidosch und Sara Johnson Huidobro haben sich aus Anlass eines Wettstreits zusammengefunden: Ohne zuvor miteinander musiziert zu haben, entschlossen sie sich 2019 kurzerhand, als Marsyas Baroque beim Deutschen Musikwettbewerb des Jahres teilzunehmen. Sie hatten Erfolg und erhielten ein Stipendium des Deutschen Musikrats und einem Sonderpreis. Kurze Zeit später folgte der 1. Preis des renommierten Biagio-Marini-Wettbewerbs in Neuburg an der Donau.

Seitdem spielt Marsyas Baroque deutschlandweit und darüber hinaus auf zahlreichen Festivals, dem Schleswig Holstein-Musik Festival, Bachfest Leipzig, in Schwetzingen, der Trigonale in Kärnten oder dem Festival Clásicos en Verano/ Spanien. 2024 veröffentlichte Marsyas Baroque sein erstes umjubeltes Debütalbum mit Suiten von F. Dieupart und J.S. Bach.

Jazz «Evolution»

Kirche Melzow Samstag, 20. September 2025, 19:30 UhrTickets
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Kalle Kalima & Andreas Schaerer, Photo: Gregor Hohenberg

Andreas Schaerer, Gesang
Kalle Kalima, Gitarre

Internationale Jazzszene

Andreas Schaerer & Kalle Kalima sind beide unverwechselbare und Genre-überschreitende Solitäre der internationalen Jazzszene, zusammen spielen sie seit Jahren im Quartett A Novel Of Anomaly: Der Schweizer Stimmakrobat Andreas Schaerer und der immer das Besondere aus seinem Instrument zaubernde finnische Gitarrist Kalle Kalima.

2023 haben sie ihr erstes ganz auf sich konzentriertes Album «Evolution» aufgenommen.

«Kalle und ich haben in einigen Texten auch sehr persönliche, intime Gedanken und Erlebnisse verarbeitet. Und natürlich geht es auch, um das, was uns aktuell auf der Welt umtreibt, von Künstlicher Intelligenz bis zur titelgebenden Frage, ob die Evolution stagniert.» (Andreas Schaerer)