Der Wiener Kongress 1815 – aus Sachsen werden Preußen

Michael Seifert, Predigt
Ein Rückblick: Wiener Kongressakte vom 8. Juni 1815
Mit der Wiener Kongressakte wird 1815 der Deutsche Bund gegründet, bestehend aus 37 souveränen Fürstentümern und vier freien Städten. Dieser Bund entsteht als Reaktion auf die national-liberal-konstitutionelle Bewegung in Deutschland und ist ein Symbol des politischen Rückschritts. Vertreter der deutschen Nationalbewegung sind enttäuscht, da sie sich eine Einigung Deutschlands erhofft hatten, für die sie gegen Napoleon gekämpft hatten. Noch im selben Jahr wird in Jena die (Ur-)Burschenschaft ins Leben gerufen, die die Farben Schwarz-Rot-Gold trägt und für die nationale Einheit unter liberalen Prinzipien kämpft. In Sachsen hingegen ist von dieser Bewegung wenig zu spüren. Als Friedrich August I. nach der russischen und preußischen Besatzung in seine Residenz zurückkehrt, wird er von den Dresdnern gefeiert. Doch die Bevölkerung ist ernüchtert, da die Befreier sich kaum besser als Napoleons Truppen verhielten. Der König kehrt in den alten Alltag zurück und erhält den Beinamen «der Gerechte».