Stiftung Schloss Neuhardenberg

Schloss Neuhardenberg (Photo: Markus Bachmann)vergrößern
Schloss Neuhardenberg (Photo: Markus Bachmann)

März bis November

Schloss Neuhardenberg, das ist das Erlebnis künstlerischer Ereignisse in einzigartiger Konzentration und Nähe, das sind Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen, das ist die unmittelbare Erfahrung architektonischer und landschaftlicher Harmonie. Im stilvollen Ambiente eines klassizistischen Gebäudeensembles, umgeben von einem großzügigen Landschaftspark, ist das Hotel von Schloss Neuhardenberg in seiner vornehmen Klarheit und preußischen Eleganz der geeignete Ort, um stilvoll zu wohnen, Ruhe zu finden, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Von März bis November findet auf dem Areal der Stiftung Schloss Neuhardenberg sowie in der zum Architekturensemble gehörenden Schinkel-Kirche ein vielfältiges Programm aus Theateraufführungen, Lesungen, Konzerten, Gesprächen und Ausstellungen statt. Auch in diesem Jahr lädt die Stiftung Schloss Neuhardenberg zu einem breitgefächerten Veranstaltungsprogramm mit bewährten Klassikern wie «Kino trifft Kulinarik», Meisterschüler-Meister, Sängertreffen und den Open-Air-Veranstaltungen unterm Bogendach «Ins Freie!» ein.

Das vollständige Programm ist ab März unter schlossneuhardenberg.de zu finden.

Programmauswahl 2025

Zwischen Zerstörung und Hoffnung - Oderland und Berlin im Frühling 1945

Orangerie, Schloss Neuhardenberg Erster Ausstellungstag, Samstag, 22. März 2025, 11:00 Uhr
Führung und Gespräch, Samstag, 5. April 2025, 15:00 UhrFinissage, Sonntag, 13. April 2025
Schwarz-Weiß-Bildvergrößern
Valery Faminsky «Auf eigenen Beinen zum Verbandswechsel und zurück zur Truppe. In der Nähe der Seelower Höhen, April 1945», © Valery Faminsky/Privatsammlung

Arthur Bondar, Führung und Gespräch am 05. April

Ausstellung 22.03. - 13.04.: Fotografien von Valery Faminsky

Es ist eine Geschichte wie aus einem Krimi – Fotografien von den letzten Kriegstagen 1945 im Oderland und in Berlin, die es eigentlich gar nicht geben sollte, werden nach Jahrzehnten in Russland wiederentdeckt und von dem ukrainischen Fotografen Arthur Bondar gemeinsam mit einem neugegründeten Berliner Verlag gerettet.

Für das Medizinische Korps der Roten Armee sollte der sowjetische Fotograf Valery Faminsky (1914–1993) das Lazarettwesen an der Front dokumentieren. Eigentlich hätte Faminsky die Bilder abliefern sollen, was in den sowjetischen Archiven den sicheren Verlust des Materials bedeutet hätte – waren doch bloß propagandataugliche Fotos erwünscht. Heimlich behielt er jedoch die Negative.

2016 werden die Aufnahmen von Bondar entdeckt, er erkennt den unschätzbaren Wert der Negative und erwirbt diese. Gemeinsam mit Ana Druga und Thomas Gust vom Verlag und der Galerie Buchkunst Berlin veröffentlichen sie einen Bildband mit den Aufnahmen Faminskys.

Nirgendland – Hommage an Mascha Kaléko

Schinkel-Kirche, Schloss Neuhardenberg Freitag, 28. März 2025, 20:00 UhrTickets
Etta Scollo und Maria Schrader © Lorenzo Huskamp, Christine Fenzlvergrößern
Etta Scollo und Maria Schrader, © Lorenzo Huskamp, Christine Fenzl

Etta Scollo, Gitarre & Gesang
Tara Bouman, Bassklarinette & Gesang
Zoé Cartier, Cello & Gesang
Maria Schrader, Rezitation

Gedichte von Mascha Kaléko

Die in Sizilien und Berlin lebende Sängerin Etta Scollo begegnete dem Werk Mascha Kalékos 2007 in Catania. In einem kleinen Buchladen entdeckte die Sängerin einen zweisprachigen Gedichtband, dessen Lyrik sie nicht wieder losließ. «Ich hatte das Buch immer dabei, Mascha Kaléko begleitete mich mit ihren Gedichten wie eine gute Freundin», sagt Etta Scollo über das Erlebnis. Die Idee, diese Gedichte musikalisch zu interpretieren, sollte einige Jahre reifen. Nun, zum 50. Todestag der Dichterin im Januar 2025, wurde das Projekt Nirgendland (Nessunluogo), in dem Mascha Kalékos Gedichte von Etta Scollo in Musik übersetzt und gesungen und von der Schauspielerin Maria Schrader gelesen werden, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Aufbruch 1800 - Kunst und Gesellschaft der Berliner Klassik

Orangerie, Schloss Neuhardenberg Ausstellungseröffnung, Samstag, 29. März 2025, 15:00 Uhr
Kuratorenführung, Samstag, 12. April 2025, 14:30 UhrKuratorenführung, Samstag, 17. Mai 2025, 15:30 UhrKuratorenführung, Sonntag, 22. Juni 2025, 16:00 UhrKuratorenführung, Samstag, 12. Juli 2025, 16:00 UhrKuratorenführung, Sonntag, 10. August 2025, 16:00 Uhr
Tickets
Malerei: Berlinvergrößern
Berlin Lustgarten 1780/1786, © Antiquariat Clemens Paulusch GmbH

Simon Häuser, Kuration (s. Termine)

Ausstellung 29.03. - 10.08.: die Berliner Klassik

Um 1800 ließ Berlin seine Vergangenheit als kleine Residenzstadt hinter sich und wurde erstmals zur Weltstadt. Eine rasante Neuorientierung, die alle Bereiche der Kunst und Gesellschaft erfasste, führte dazu, dass Berlin innerhalb weniger Jahre zu einem kulturellen Zentrum wurde, das über Preußen hinausstrahlte und dessen Widerhall bis heute nachklingt.

Klangvolle Namen prägten diese inzwischen als Berliner Klassik bezeichnete Blütezeit: Der junge Johann Gottfried Schadow hob die Berliner Bildhauerkunst auf das europäische Tableau, Carl Gotthard Langhans transformierte die Baukunst des friderizianischen Rokoko in einen preußischen Klassizismus.

Auch Neuhardenberg wurde von diesem Geist bis heute sichtbar geprägt: Karl Friedrich Schinkel gestaltete die Kirche, das Schloss sowie den Ort Neuhardenberg in ihrer heutigen klassizistischen Form, Friedrich Gilly das Vorwerk Bärwinkel.

Eintritt frei

Der Gang vor die Hunde (AUSVERKAUFT)

Großer Saal, Schloss Neuhardenberg Samstag, 29. März 2025, 18:00 UhrTickets
Martin Brambach, Christine Sommer, Jürgen Hartmann und Jubril Sulaimon mit Cathrin Groth, Christian Hammer und Johannes Nebel © Julia Wesely, Dieter Hüsten, Christian Hartmann, Sulaimon, Nina Stiller, privat, Christoph Giesevergrößern
Martin Brambach, Christine Sommer, Jürgen Hartmann und Jubril Sulaimon mit Cathrin Groth, Christian Hammer und Johannes Nebel, © Julia Wesely, Dieter Hüsten, Christian Hartmann, Sulaimon, Nina Stiller, privat, Christoph Giese

Martin Brambach, Regie & als Fabian
Christine Sommer, Jürgen Hartmann & Jubril Sulaimon, Schauspiel
Musik:
Cathrin Groth, Saxophon
Christian Hammer, Gitarre
Markus Conrads, Kontrabass

Ein musikalischer Streifzug durch Erich Kästners Fabian

Jakob Fabian, Germanist und Reklametexter, taumelt durch das Berlin der 1920er Jahre. Nirgendwo liegen Glanz und Elend, Ekstase und Verbrechen näher beieinander. Fabian trifft Trinker, inspirierende Künstler und gefährdete Intellektuelle und versucht, im Großstadtdschungel seine Ideale zu behaupten. Gleichzeitig gerät die junge Demokratie der Weimarer Republik ins Wanken. Als Fabian Cornelia begegnet, scheint das Liebesglück zum Greifen nah. Aber es ist nicht die Zeit für Zukunftspläne …

Erich Kästners satirischer Roman durfte 1931 nur zensiert erscheinen. Nach der Machtübernahme der Nazis zwei Jahre später entschied sich der Autor gegen eine Flucht aus Deutschland und musste selbst mitansehen, wie seine Bücher in Berlin verbrannt wurden. Der unzensierte Roman erschien erst 2013, wodurch der Humor und das Einfühlungsvermögen, aber auch die messerscharfe Kritik von «Deutschlands hoffnungsvollstem Pessimisten» (Marcel Reich-Ranicki) wieder ins Bewusstsein eines breiten Publikums gelangten. Martin Brambach und sein Ensemble haben einen frappierend heutigen, unterhaltsamen Theaterabend zu populärer Musik der 1920er Jahre geschaffen.

Schlacht um die Seelower Höhen

Großer Saal, Schloss Neuhardenberg Samstag, 5. April 2025, 17:00 UhrTickets
1 Frau mit blauem Hintergrundvergrößern
Jutta Hoffmann, Photo: Joachim Gern

Jutta Hoffmann, Lesung
Gerhard Ahrens, Einrichtung

Erlebnisberichte von Soldaten und Zivilisten aus dem Frühjahr 1945

Am 16. April 1945 beginnen mit einem Trommelfeuer aus 40.000 Geschützen die erbitterten Kämpfe um die Seelower Höhen, die vier Tage und Nächte andauern werden. Es ist der Beginn der Schlacht um Berlin.

Der deutsche Soldat Friedrich Schöneck berichtet davon «Ein ohrenbetäubender Lärm erfüllt die Luft. Das ist gegenüber allem bisher Dagewesenen kein Trommelfeuer mehr, das ist ein Orkan, der über uns, vor und hinter uns alles zerreißt. Der Himmel ist glutrot, als wollte er jeden Augenblick zerspringen. Der Boden wankt, bebt und schaukelt wie ein Schiff bei Windstärke 10.»

Jutta Hoffmann begeistert schon seit den frühen sechziger Jahren immer wieder mit ihren Darstellungen in Film und Theater.