Ein Abend für Peter Huchel

Einführung: Lutz Seiler «Im Kieferngewölbe. Peter Huchel in Wilhelmshorst»
Christian Brückner, Lesung
Gedichte von Peter Huchel (1903-1981)
Peter Huchel, den der Nobelpreisträger Joseph Brodsky neben Gottfried Benn den bedeutendsten deutschen Dichter der Nachkriegszeit nannte, war bereits sechsundvierzig Jahre alt, als sein erste Buch erschien. Die Bildwelt seiner Kindheit auf dem märkischen Land bildete den Quellgrund, aus dem Huchels Schreiben ein Leben lang schöpfen konnte. «Mit seinen Wörtern Reuse, Eis, Nebel, Brache, Öde, Schnee und Wasser, die an Dichte und Zauber nie verloren, unerschöpflich blieben, magisch erschienen, baut er die Haupträume seines Welthauses bis zuletzt», schrieb Christoph Meckel in seinen Erinnerungen an Peter Huchel. Immer wieder dringt auch das Politische ein in Huchels Gedicht, aber der ureigene Wortschatz bleibt davon unbeschädigt. Doch auch der Begriff des sogenannten Naturgedichts genügt in Huchels Fall nicht. Huchels „Welthaus“ beherbergt Weltliteratur, sein Werk steht in der Tradition von Georg Trakl, Rimbaud und Baudelaire – neben Büchner, Augustinus und „den alten Chinesen“, die Huchel selbst als Vorbilder nennt. In diesem Sinne sind Sie dazu eingeladen, den magischen Wortschatz der Poesie Peter Huchels neu zu entdecken.