Naturlehrpfad Eisenhüttenstadt
Zentraler Platz 1
Start / Ziel: Zentraler Platz 1
Länge / Dauer: circa 8 Kilometer / circa 2 Stunden
Wegbeschreibung
Der Rundweg des Naturlehrpfades beginnt am Trinkbunnen (Denkmal) vor dem Rathaus, von wo aus man der Pawlowallee bis zum Städtischen Krankenhaus Eisenhüttenstadt folgt. Rechts geht es weiter über die Freidrichs-Engels-Straße in die Maxim-Gorki-Straße, wo sich linker Hand die Gesamtschule III befindet.
Am Ende der Straße biegt man links ab und folgt der L43 einige Meter, bis man rechts in das Naherholungsgebiet "Rosenhügel" einbiegt, wo der eigentliche Naturlehrpfad beginnt, der sich etwa 1,3 Kilometer durch das Gebiet zieht. Hier überraschen Goldfischteiche mit riesigen Rhododendronbüschen, Mirabellenbäumen oder Heidelbeersträuchern. Wer auf einer der zahlreichen Bänke verweilt, kann vielleicht einen Blick auf den Eisvogel erhaschen. Insgesamt gibt es etwa 11 teilweise ausgetrocknete Teiche, ein Insektenhotel und zahlreiche Lehrtafeln zu entdecken.
Wissenswertes: In Zusammenarbeit mit Auszubildenden von ArcelorMittal hat die „AG Hütte Neu und Schön für Jung und Alt“ ein besonderes Kunstobjekt geschaffen. Es wurde eine Rose aus Stahl gefertigt und auf einem vorhandenen Sockel auf dem Gelände des Rosenhügels befestigt.
Der Weg stellt einen besonderen Anziehungspunkt dar, da im „Vorbeigehen“ Kenntnisse aus Botanik und Zoologie, Geographie und Forstwirtschaft aufgefrischt und erworben werden können. Naturfreunde schätzen die reiche Tier- und Pflanzenwelt rund um Eisenhüttenstadt.
Am Ende des Naturlehrpfades biegt man links auf die L43 und erreicht die Freilichtbühne Eisenhüttenstadt. Der Straße rund einen Kilometer folgend gelangt man zurück in die sozialistische Planstadt und entdeckt ein weiteres Highlight: das Gartenfließ. Es liegt am Rande der Diehloer Straße und ist eine kleine Grünanlage mit vielen Plastiken im Freiraum.
Am Ende der Gartenstraße rechts in die Saarlouiser Straße und gleich wieder rechts in die Heinrich-Heine-Straße. Auch hier wartet eine kleine Grünfläche, die direkt zurück auf die Makim-Gorki-Straße führt. Dieser wird ein knapper Kilometer bis zur Erich-Weinert-Allee gefolgt, wobei auf der rechten Seite wieder das Städtische Krankenhaus Eisenhüttenstadt passiert wird.
In der Erich-Weinert-Allee befindet sich auf der linken Seite das Museum Utopie und Alltag (ehemals DOK-Zentrum; "Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR") im Gebäude der ehemaligen Kinderkrippe II. In einer Dauerausstellung zur Alltagskultur und Geschichte der DDR sowie regelmäßigen Sonderausstellungen können Geschichte und Alltag der DDR entdeckt und erlebt werden.
Wissenswertes: Das Gebäude wurde nach 1954 als Kindergarten bzw. Kinderkrippe II eröffnet. Der rechte Seitenflügel diente bis 1994 als Wochenkrippe. Der linke Flügel beherbergt auch heute noch eine Kindertageseinrichtung. Das Hauptgebäude wurde ab Mitte der 1990er Jahren zum Dokumentationszentrum umgenutzt und etappenweise saniert.
Nach dieser spannenden Exkursion geht es durch die Wohnkomplexe des Flächendenkmals zum Platz des Gedenkens. Der Platz hieß ursprünglich Platz der deutsch-sowjetischen Freundschaft (DSF). In der Mitte des Platzes steht das sowjetische Ehrenmal für die Häftlinge des Kriegsgefangenenlagers Stalag III B. Unter dem Obelisken befinden sich drei Grabkammern mit den Gebeinen der Toten. Sie waren ursprünglich auf dem Gelände nördlich der heutigen Stadt begraben und wurden beim Bau des Stahlwerks hierhin umgebettet.
Wissenswertes: Der Granit des Obelisken war ursprünglich für Hitlers Umbaupläne Berlins zur Welthauptstadt Germania vorgesehen. Die Steine lagerten im Hafen von Fürstenberg (Oder) und wurden in den 1950er Jahren unter anderem für den Obelisken und die Gehwege der Magistrale verwendet.
Anschließend biegt man links in die Rosa-Luxemburg-Straße ein. An deren Ende trifft man auf die Lindenallee. Folgt man dem Straßenverlauf nach links, so passiert man auf der rechten Seite das Friedrich-Wolf-Theater und die Tourist-Information. Hier kann man sich vor Ort bestens beraten lassen und auch spezielle Führungen z.B. mit einer Fahrt im nOSTalgischen Trabi durch das Flächendenkmal buchen.
Der Lindenallee folgend passiert man verschiedene Plastiken sowie das Lindenzentrum, das 1959/60 als Textilhaus erbaut wurde und heute als Büro- und Geschäftshaus "Lindenzentrum" genutzt wird. Hauptmieter ist die Stadtbibliothek.
Wissenswertes: Das Wandmoasik am Lindenzentrum von Walter Womacka ist bereits das zweite Wandbild dort. Das erste Wandbild zeigte als rot-weiße Aufputzarbeit den „Hüttenwerker“ von Johannes Hansky, der später auch das Stadtwappen von Eisenhüttenstadt entwarf, und entstand anlässlich der 10-Jahresfeier von Stalinstadt 1960. Es wurde 1964 durch „Produktion im Frieden“ ersetzt.
Am Ende der Lindenallee steht man vor dem ehemals "ersten Haus am PlatZ" - dem ehemaligen Eisenhüttenstädter Hotel für Gäste aus dem westlichen Ausland bzw. hohe Gäste aus dem Inland.
Das Hotel Lunik wurde zwischen 1960 und 1963 erbaut. Im Gegensatz zu den Wohnkomplexen I - III in klassischer Mauerwerksbauweise und dem Wohnkomplex IV in Großblockbauweise ist das Hotel ein Stahlbetonskelettbau, nur der Anbau mit Küche und Café wurde klassisch gemauert.
Neben über hundert Betten für Übernachtungen verfügte das Lunik über ein Speiserestaurant, ein Konzertcafé, eine Nachtbar und eine Weinstube. Im Zwischengeschoss befand sich in den 1980er Jahren auch einer der drei Intershops der Stadt.
Wissenswertes: Der Name Hotel Lunik wurde am 4. März 1960 im Rahmen eines Preisausschreibens gewählt. Weitere Vorschläge waren Hotel International und Hotel Glück Auf.
Zum Schluss überquert man nur noch die Straße der Republik und landet wieder beim Trinkbrunnen (Denkmal) vor dem Rathaus.