Eisenhüttenstadt - Die erste sozialistische Stadt auf deutschem Boden
Lindenallee 25
Grund für den Bau der sozialistischen Musterstadt war 1951 die Errichtung des ersten Eisenhüttenwerkes in der ehemaligen DDR. Schon der Stadtname zeigt die enge Verbundenheit von Stadt und Werk, die auch heute noch den Pulsschlag der Region bestimmt. Das als Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) bekannte Werk ist heute eines der modernsten Flachstahlproduzenten in Europa und ein erfolgreiches Mitglied des Weltkonzerns ArcelorMittal. Aber in Eisenhüttenstadt gibt es nicht nur die mächtige Silhouette aus Kühltürmen, Hochöfen und Stahlwerk, die der Stadtname impliziert, sondern eine grüne Insel, viel Wasser und Kunst.
Unter Denkmalschutz stehend und einzigartig in Deutschland ist das städtebauliche Areal, das den Aufbau und das Ende der DDR anhand der Architektur skizziert – von prächtigen Wohnbauten in nationaler Bautradition bis zu einfachen Arbeiterquartieren, die größtenteils aufwendig saniert wurden. Auch die etwa 100 Plastiken im Freien Raum namhafter Künstler, die zahlreichen Mosaike und die Gestaltungsvielfalt der Fassaden machen einen Gang durch die Stadt zu einem besonderen und unvergesslichen Erlebnis.
Über die Geschichte der Stadt, die im Übrigen bis 1961 Stalinstadt hieß, informiert das Städtische Museum mit seiner Galerie, die über eine kulturhistorische bedeutsame Kunstsammlung verfügt. Den DDR-Alltag zu erforschen und in wechselnden Ausstellungen darzustellen, ist Ziel des Museum Utopie und Alltag, das sich in einer ehemaligen Kindertagesstätte befindet - ein klassizistisch anmutendes Gebäude.
Einmalig in Brandenburg ist die Sammlung historischer Löschfahrzeuge und Kleintechnik im Feuerwehr- und Technikmuseum.
Das größte Erholungsgebiet der Stadt ist die „Insel“, die nahe dem Stadtzentrum liegt, eingebettet inmitten zweier Arme des Oder-Spree-Kanals. Hier befindet sich fernab der Zivilisationshektik eine gepflegte Parkanlage mit Sport- und Spielplätzen, Tiergehege, Skateboardbahn und eine Schwimmhalle, die zu einem Erlebnisbad ausgebaut wurde.
In den wald- und wasserreichen Landschaften Brandenburgs sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Radwege entstanden und ausgebaut worden, die zum Teil ohne jeden Autoverkehr ausschließlich für Radfahrer angelegt wurden und bestens befahrbar sind. Natur und Kultur grenzenlos entlang der Neiße und Oder mit Blick zum Nachbarland Polen erlebt man auf dem zertifizierten Oder-Neiße-Radweg. Eisenhüttenstadt ist eine empfehlenswerte Station auf der 282 km langen Tour. Die Route führt durch den historischen Ortsteil Fürstenberg (Oder), hier lockt mit idyllischen Winkeln der alte Fischerkiez am Oder-Spree-Kanal zum Verweilen, die gotische Pfarrkirche (14. Jh.), das Ensemble um das alte Rathaus und die engen Gassen mit den liebevoll restaurierten Häusern sind ebenfalls sehenswert.
Im Ortsteil Fürstenberg (Oder) zweigt der Oder-Spree-Kanal zu den Berliner Gewässern ab. Das ist besonders für Freizeitkapitäne eine wichtige Wasserwegekreuzung. Von hier aus bestehen die besten Voraussetzungen für Wassersportfreunde, von Berlin die naturbelasse Flusslandschaft der Oder bis zur Ostsee zu erkunden. Ein besonderes Erlebnis ist die Durchfahrt der Eisenhüttenstädter Zwillingsschachtschleuse. Dieses einmalige technische Baudenkmal überwindet einen Höhenunterschied von 14 m und kann nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.
Es gibt noch so viel mehr zu entdecken in der Stadt, der Gegensätze - zwischen Moderne und Tradition. Das hat auch der US-Schauspieler Tom Hanks empfunden und wird nicht müde über unsere besondere Stadt begeistert zu erzählen. Er hat Eisenhüttenstadt den Namen „Iron-Hut-City“ gegeben und wir haben es uns nicht nehmen lassen, es jedem zu erzählen...