Gut Zernikow
Zernikowerstraße 43
Zernikow ist ein Beispiel für die gutsherrschaftliche Feldflur des 18. Jahrhunderts. Während der ehemalige Gutspark ab 1945 besiedelt wurde, sind die wunderschönen Alleen bis heute erhalten geblieben. Im weitläufigen, heute eher waldartigen so genannten „Tiergarten“ gab es einst Fischteiche und Tiergehege.
Im nahegelegenen Schloss Rheinsberg verbrachte Friedrich der Große als Kronprinz die glücklichsten Tage seines Lebens. Und er hinterließ auch im Gut Zernikow seine Spuren: Kurz nach seinem Regierungsantritt schenkte Friedrich II. das Gut seinem Kammerdiener und Vertrauten Michael Gabriel Fredersdorff, der dort eine beeindruckende Maulbeerplantage mit über 8.000 Bäumen und ein Seidenbauhaus anlegte. Fontane schreibt wohlwollend, Fredersdorff „aus einer Sandscholle ein wohlkultiviertes Gut“ gemacht.
Die Gärten und Alleen aus dieser Zeit prägen bis heute das Bild des Ortes. 21 Maulbeerbäume existieren noch an der Maulbeerallee, ebenso das Gutshaus und das Seidenhaus. Im Gutshaus befindet sich eine Ausstellung über die Ortsgeschichte und den Seidenanbau, in der Alten Brennerei finden wechselnde Kunstausstellungen statt. Der historische Gartensaal dient als Trauzimmer im Gutshaus Zernikow, hier führt das Standesamt Gransee Eheschließungen durch.
Auch mit Freizeitangeboten lockt das Gut Zernikow: Ein kleiner Boule-Platz liegt zwischen Gutshaus und Schmiede, zwei Esel können gestreichelt werden und eine Schnitzeljagd führt über das Gutsgelände. Ein Highlight ist zudem der "Miniaturenpark": Hierfür wurden im Maßstab 1:25 Schlösser und Herrensitze der Region detailgetreu nachgebaut. Sie sind zwischen dem alten Schafstall, in der sich die Crêperie "Bric à Brac" befindet, und der alten Brennerei zu besichtigen.