Semele oder Die verhängnisvolle Forderung
Bei den diesjährigen Osterfestspielen in Rheinsberg kommt eine Kostbarkeit der Barockoper erstmals seit Generationen wieder im norddeutschen Raum auf die Bühne des Schlosstheaters: «Semele» von Johann Adolf Hasse. Die Kammeroper im neapolitanischen Stil erzählt eine dramatische Dreiecksgeschichte, in der sich Jupiters betrogene Gattin Juno an seiner menschlichen Geliebten Semele rächt – doch der liebende Gott erweckt sie zu neuem Leben und sorgt für Harmonie im antiken Götterhimmel. Die Titelpartie übernimmt mit der Sopranistin Anna Graf eine Preisträgerin des diesjährigen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg, die bereits über Erfahrung mit Partien vorklassischen Repertoires verfügt, so sang sie z.B. in Cavallis «La Calisto». An ihrer Seite singen zwei Stars der Alten Musik: Der Countertenor Filippo Mineccia gibt sein Rollendebüt als Jupiter, Roberta Invernizzi sang die Juno bereits bei der Premiere der Koproduktion mit den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2018. Die Inszenierung besorgt Georg Quander, Künstlerischer Direktor der Kammeroper Schloss Reinsberg. Es spielt das Ensemble Le Musiche Nove, unter der Leitung des Musikforschers und Dirigenten Claudio Osele, der das Aufführungsmaterial erarbeitete.