Choriner Musiksommer

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Choriner Musiksommer, Photo: Andreas Mroß

61. Choriner Musiksommer
22. Juni bis 25. August

Wer kennt nicht LORIOT?
«... nur Musik … oder noch irgendwas?
Der in Brandenburg an der Havel geborene Vicco von Bülow alias Loriot nimmt hier genial die steifen Rituale des Konzerts aufs Korn. Er zeigt auf ironische Weise, dass ein Konzert mehr ist als das Hören von Musik durch ein reglos vor der Bühne sitzendes Publikum.

Der Choriner Musiksommer ist von solch steifem, für viele unzugänglichen Konzertgeschehen weit entfernt. Im Gegenteil. Musiker und Publikum begegnen sich ganz nah: im Kreuzgang beim Gang auf die Bühne, beim stehenden Applaus oder bei der Bitte um ein Autogramm ins Programmheft: Die einzigartige Offenheit zwischen Architektur, Natur und Musik bringt die Menschen zusammen. Und erst durch das gemeinsame Live-Erlebnis wird eine Aufführung zum Konzert. Diese Erfahrung ermöglicht der Choriner Musiksommer auf besondere Weise immer wieder neu.

Programm 2024

Eröffnungskonzert - Anton Bruckner zum 200. Geburtstag

Kloster Chorin Samstag, 22. Juni 2024, 15:00 Uhr
Ein Mann lächeltvergrößern
GMD Alexander Merzyn, Photo: Ron Petraß

Peter Gülke, Konzerteinführung
Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus
Michael Stodd, Trompete
Alexander Merzyn, Leitung

Georg Philipp Telemann: Konzert für Trompete Nr. 1 D-Dur (um 1708 –1714)
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 B-Dur (1875 – 1876, rev. 1877/78)

Der Choriner Musiksommer 2024 startet mit Werken zweier Komponisten, von denen jeder für sich die Orchestermusik weiterentwickelt hat. Telemann als Komponist des Barock lässt die Trompete, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Soloinstrument kaum gefragt war, in seinem Werk klanglich und virtuos glänzen. Und Bruckner als Vertreter der Spätromantik überhöht die Gattung der Symphonie ins Monumental-Erhabene. Mit der Aufführung seiner Fünften gratuliert der Choriner Musiksommer dem Komponisten zu seinem 200. Geburtstag. Auch würdigt das Festival Peter Gülke für seine Verdienste als Dirigent und Musikforscher. Anlässlich seines 90. Geburtstages wird er genau in diesen Funktionen mehrfach auftreten. Für dieses Konzert gestaltet er die Einführung.

Galakonzert zum 100. Geburtstag von Loriot

Kloster Chorin Sonntag, 23. Juni 2024, 15:00 Uhr
Ein Mann mit Brillevergrößern
Max Hopp, Photo: Tine Acke

Orchester der Komischen Oper Berlin
Julia Schaffrath, Sopran
Ferdinand Keller, Tenor
Solisten des internationalen Opernstudios der Komischen Oper Berlin
Olivier Tardy, Dirigent
Max Hopp, Moderation

Carl Maria von Weber: Ouvertüre und Arie Einst träumte meiner selg’en Base aus der Oper Der Freischütz op. 77 (1821)
Edvard Grieg: Morgenstimmung und Ases Tod aus der Peer Gynt-Suite Nr. 1 (1887/88)
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu Coriolan c-Moll op. 62 1807)
Richard Wagner: Walkürenritt aus Die Walküre (1869)
Vincenzo Bellini: Ouvertüre zur Oper Norma (1831)
Georges Bizet: Zwischenspiel und Arie La fleur que tu m’avais jetée aus der Oper Carmen (18773/74)
Antonin Dvórak: Rondo g-Moll op. 94 für Violoncello und Orchester (1893)
Camille Saint-Saëns: Der Schwan aus Der Karneval der Tiere (1886)
Richard Wagner: Vorspiel zur Oper Die Meistersinger von Nürnberg (1862)

Fast jeder kennt Loriot, mit bürgerlichem Namen Bernhard-Viktor «Vicco» Christoph-Carl von Bülow, von seinen berühmten Sketchen in Film und Fernsehen. Auch in der Ernsten Musik hat er sich mit Humor liebevoll-spöttisch der menschlichen Schwächen angenommen. Darüber hinaus arbeitete er als Dirigent, inszenierte als Regisseur die Opern Martha und Der Freischütz und erwies sich als genialer Vermittler der komplexen Musikdramen Richard Wagners. Mit vielen Hits aus Oper und Konzert feiert der Choriner Musiksommer Loriot anlässlich seines 100. Geburtstages.

Familienkonzert: Leben zwischen Phantasiewelt und Wirklichkeit

Kloster Chorin Samstag, 29. Juni 2024, 15:00 Uhr
Ein Mann lächelt. In seinem Hand ist ein Stabvergrößern
Steffen Tast, Photo: Dominik Butzmann

Neubrandenburger Philharmonie:
Juri Tetzlaw, Moderation
Steffen Tast, Dirigent

Edvard Grieg: Peer Gynt Schauspielmusik op. 23 (1875)

Die Geschichte von Peer Gynt erzählt von einem, der auszog, er selbst zu werden. Peer, ein junger Mann aus einem Dorf in den Bergen Norwegens, ist ein Phantast, ein Abenteurer, ein Träumer – und ein Lügner. Er spinnt sich, ohne Rücksicht auf andere, sein Leben zusammen, erfindet Geschichten und verfolgt nur ein Ziel: Er möchte bedeutend und reich werden. Dafür verlässt er seine Heimat und stürzt sich in Abenteuer.

In dieser Aufführung werden die Zuhörerinnen und Zuhörer von jung bis alt auf die abenteuerlich-musikalische Reise Peer Gynts in eine Welt zwischen Phantasie und Wirklichkeit mitgenommen. Denn hinter aller Verrücktheit, Feen- und Trollwelt liegt die Auseinandersetzung mit Erinnerung, Heimat, Sehnsucht und dem Erwachsenwerden.

Der Messias – Musikdrama und geistliche Musik

Kloster Chorin Sonntag, 30. Juni 2024, 15:00 Uhr
ein Mann mit schwarzen Haaren. Er sieht ernsthaft ausvergrößern
George Petrou, Photo: Ilias Sakalak

Orchester, Chor und Solisten der Komischen Oper Berlin:
Penny Sofroniadou, Sopran
Katharina Bradic, Mezzosopran
Rupert Charlesworth, Tenor
Philipp Meierhöfer, Bass
George Petrou, Leitung

Georg Friedrich Händel: Der Messias «Oratorium für 4 Solistinnen und Solisten, Chor und Orchester (1741)»

Georg Friedrich Händel hat den Messias in weniger als drei Wochen komponiert. Die Uraufführung fand 1742 in Dublin statt und war ein fulminanter Erfolg. Händel führte in England nicht nur die Gattung des Oratoriums ein, mit dem Messias betrat er weiteres Neuland. Denn das Oratorium hat keine Handlung. Der Text beleuchtet Jesus Christus aus unterschiedlichen Perspektiven eher reflektierend, ohne ihn selbst sprechen zu lassen. Dementsprechend stehen neben den Chorsätzen die Arien im Mittelpunkt, bei denen Händel alle Register seiner opern-erprobten Tonsprache zieht. So bezieht der Messias seine Attraktivität bis heute aus der Ambivalenz, entweder Kirchenmusik für den Konzertsaal oder eine konzertante Oper für die Kirche zu sein.

Atemlose Stille und entspanntes Lauschen

Kloster Chorin Samstag, 6. Juli 2024, 15:00 Uhr
Ensemble nu:nvergrößern
Ensemble nu:n, © Künstler

«Ensemble nu:n»
Cora Schmeiser, Gesang & Rezitation
Falk Zenker, Gitarre, Live Elektronik & Klänge
Gert Anklam, Saxophone
featuring Daniel Hoffmann, Trompete & Flügelhorn

Klänge der Mystik – Mittelalterliche Musik in neuem Gewand

Das Ensemble nu:n hat sich in die Musik und die Gedankenwelt des Mittelalters wie die der Hildegard von Bingen oder eines Meister Eckhart vertieft. Nicht um die Alte Musik notengetreu wiederzugeben, sondern um dieser uns entfernten musikalischen Welt eine zeitgemäße und neue Form zu verleihen. So kreieren sie aus mittelalterlicher Musik und Texten, aus den vokalen Improvisationen Cora Schmeisers und den kraftvollen Saxophon-Improvisationen Gert Anklams ein atmosphärisches Geflecht, das in ein vom Gitarristen Falk Zenker geformtes, sphärisches Klanguniversum eingebettet ist . Ein Klangerlebnis, das sich kongenial in die Atmosphäre und den architektonischen Raum der Klosterkirche Chorin einfügt. Das Ensemble wird in diesem Programm von Daniel Hoffmann an Trompete und Flügelhorn begleitet.

«Hören, hinhören, hineinhören» - Familienkonzert

Kloster Chorin Samstag, 13. Juli 2024, 15:00 Uhr
Schwarz-Weiß-Bild: Porträt eines Mannes
Gernot Schulz, © Künstler

Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Gernot Schulz, Dirigent & Moderation

Piotr J. Tschaikowski: Polonaise aus der Oper Eugen Onegin op. 24 (1877/78)
Edward Elgar: Nimrod aus den Enigma-Variationen op. 36 (1898/99)
Edward Elgar: Serenade für Streicher e-Moll op. 20 (1893)
«Ohren öffnen…» für Tschaikowskys Vierte: Gernot Schulz moderiert und erklärt
Piotr J. Tschaikowski: Symphonie Nr. 4 f-Moll (1876/77)

Tschaikowski bildet den Rahmen: Die schwungvolle Polonaise aus Eugen Onegin erzeugt zu Beginn hohe Aufmerksamkeit. Die 4. Symphonie, in deren Erfindungsreichtum wie Instrumentierung sich facettenreich ein Leben zwischen Leiden und Leidenschaft widerspiegelt, fordert am Schluss konzentriertes Zuhören. Deshalb ermöglichen Orchester und Dirigent vor der Aufführung einen Blick ins Innere des musikalischen Geschehens, damit die Zuhörenden zu einem tieferen Verständnis gelangen können. Als Kontrast dazu: Elgars heiter-elegische Streicher-Serenade und der zu Tränen rührende 9. Satz Nimrod aus den Enigma-Variationen. Bei beiden Werken verstärken junge Musikerinnen und Musiker das Orchester und erfahren, was Aufeinanderhören und in die Musik hineinhören bedeutet.

Vokaler Raumklang in höchster Qualität

Kloster Chorin Sonntag, 14. Juli 2024, 15:00 Uhr
Sänger:innen stehen zusammenvergrößern
Art‘n Voices, © Künstler

Art‘n Voices - Vokaloktett:
Małgorzata Priebe & Maria Krueger-Milej, Sopran
Anna Rocławska-Musiałczyk & Marta Jundziłł, Alt
Mateusz Warkusz & Szymon Duraj, Tenor
Tomasz Chyła & Rafał Brzeziński, Bas

Werke von Anna Rocławska-Musiałczyk, Bolesław Raczyński,
Cyrillus Kreek und Ola Gjeilo

Art’n’Voices aus Gdansk, die 2023 mit dem 1. Preis des Internationalen A-cappella-Wettbewerbs Leipzig ausgezeichnet wurden, zählen zu den vielversprechendsten Newcomern der A-cappella-Szene. Das Ergründen tiefster Emotionen in einzigartigen Arrangements sowie von Mitgliedern des Ensembles komponierte Werke sind Aushängeschild und Garant höchster musikalischer Qualität in einer neuen Klangdimension . Mit ihrem neuen Programm unternehmen Art’n’Voices eine Reise in die Gefühlswelt. Intime Empfindungen, brennende Leidenschaft, aber auch Zweifel und Angst werden mit neuen, bisher ungehörten Werken in einzigartiger Polyphonie der acht Stimmen präsentiert.

Summertime - Fascinating Gershwin

Kloster Chorin Samstag, 20. Juli 2024, 15:00 Uhr
BigBand der Deutschen Oper Berlinvergrößern
BigBand der Deutschen Oper Berlin, © Künstler

BigBand der Deutschen Oper Berlin:
Manfred Honetschläger, musikalische Leitung
Vasiliki Roussi, Gesang

George Gershwins zeitlose Klassiker

Kurz nach dem 125. Geburtstag George Gershwins präsentiert die BigBand der Deutschen Oper Berlin mit der Sängerin Vasiliki Roussi zeitlose Klassiker des Komponisten wie «Summertime», «‘S Wonderful» und viele mehr. Auch Titel wie «I got rhythm» und eine Bigbandfassung der berühmten «Rhapsody in Blue» dürfen dabei nicht fehlen.

Saxophonsound vom Barock bis zur Gegenwart

Kloster Chorin Sonntag, 21. Juli 2024, 15:00 Uhr
4 junge Männer mit Saxophonvergrößern
Kebyart Saxophon Quartett, © Igor Studio

Kebyart Saxophon Quartett:
Pere Méndez, Sopransaxophon
Victor Serra, Altsaxophon
Robert Seara, Tenorsaxophon
Daniel Miguel, Baritonsaxophon

Jean-Philippe Rameau: Suite e-Moll aus den Pièces de Clavecin en Concert (1724)
José Luis Turina: Neues Werk DE
Johann Sebastian Bach: Choräle (Auswahl)
• Jesu, meine Freude BWV 358 (1725?)
• Liebster Jesu, wir sind hier BWV 731 (1708)
• Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 639 (1708 – 1717)
• Herr Gott, nun schleuss den Himmel auf BWV 617 (1708 – 1717)
• Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit BWV 106 (1707) – Sonatina
José Luis Turina (1952): José Luis Turina (1952)
Joan Pérez-Villegas (1994) / Federico García-Lorca (1898 – 1936):
• Sólo el misterio, aus Canciones antiguas españolas

Vier musikalische Freigeister aus Barcelona fanden sich in Keb zusammen, um neue Klangwelten des Saxophons zu erschließen. Ihr Name ist Programm: Das balinesische «kebyar» bedeutet so viel wie «plötzlich aufflackern» oder «aufplatzen» – eine sehr passende Metapher für ihr energiegeladenes und hochvirtuoses Musizieren. Ihr Markenzeichen ist der kreative und offene Umgang mit dem Repertoire. In Chorin bilden Musik von Rameau und Bach sowie Ravels im Geiste der französischen Barockmusik komponiertes Werk den Rahmen: für die Uraufführung des spanischen Komponisten Turina und das schwungvoll mitreißende Cha der amerikanischen Komponistin Julia Wolfe.

Die Magie des Akkordeons neu entdeckt

Kloster Chorin Samstag, 27. Juli 2024, 15:00 Uhr
Ein junger Mann mit Akkordeonvergrößern
Martynas Levickis, Photo: Sebastian Madej

Martynas Levickis & Friends:
Martynas Levickis (Litauen), Akkordeon

Werke von Astor Piazzolla (1921 – 1992), Karl Jenkins (1944),
Martynas Levickis (1990) u.a.

Das Akkordeon ist ein verhältnismäßig junges Instrument. Deshalb übt es bis heute mit seinen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten große Faszination auf Musikschaffende aus. Akkordeonmusik sollte, so Levickis, «minimal und doch kraftvoll sein, mit eindrucksvollen Texturen, komplexen Rhythmen, schwebenden Melodien und gefühlvollen Harmonien». Mit Astor Piazzolla und Karl Jenkins hat Levickis unter anderem solche Komponisten im Programm, die unterschiedliche musikalische Kulturen und Traditionen, wie die des Jazz, der Klassik und traditionelle Musik zusammenbringen. Dazu gehört auch seine eigene kompositorische Auseinandersetzung mit litauischen Volksliedern, die er beim Choriner Musiksommer präsentiert.

Hoch- und Deutschmeister: Die Deutschmeister sind da!

Kloster Chorin Sonntag, 28. Juli 2024, 15:00 Uhr
Hoch- und Deutschmeistervergrößern
Hoch- und Deutschmeister, ©deutschmeister.at

Kapelle des K. und K. Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4:
Nadja Plattner, Sopran
Reinhold Nowotny, Leitung

Tradition der Militärmusik Österreich-Ungarns auf einzigartige Weise

Wiener Tanzmusik der Brüder Strauss und deren Zeitgenossen sowie bekannte Märsche Alt-Österreichs. Lieder von Robert Stolz sowie Querschnitte aus den Operetten Die Fledermaus und Im Weißen Rössel werden von der Sopranistin Nadja Plattner präsentiert.

Es ist immer ein Erlebnis, wenn die Kapelle des k. und k . Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 aus Wien auftritt. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist vor allem der spezifische Klang ihrer Instrumente – sie spielen auf heute kaum mehr üblichen Instrumenten wie Es-Trompete, Drehventilposaunen, Basstrompete und Helikone und in der hohen Stimmung – und das Zusammenspiel einer eingeschworenen Gemeinschaft an Musikern.

Philharmonisches Orchester Stettin

Kloster Chorin Samstag, 3. August 2024, 15:00 Uhr
Ein Dirigent lächetltvergrößern
Nabil Shehata, Photo: Robert Stewart

Philharmonisches Orchester Stettin:
Mariam Abouzahra, Violine
Nabil Shehata, Dirigent

1. Choriner Europakonzert 24

Zygmunt Noskowski: Die Steppe Symphonische Dichtung op. 66 (1896)
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219 (1775)
Robert Schumann: Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 120 (1841, rev. 1851)

Zygmunt Noskowski war einer der führenden Komponisten des Warschauer Musiklebens im 19. Jahrhundert. Seine symphonische Musik hat er im «Geiste einer polnischen Musik» gestaltet, was auch für Die Steppe gilt. Im Zentrum des Konzertes steht die 16-jährige Solistin Mariam Abouzahra, die vielerorts mit ihrer außerordentlichen Begabung und Virtuosität überzeugte. Sie zeigt ihr Können mit dem A-Dur Violinkonzert, dem anspruchsvollsten, melodisch einprägsamsten und im Orchesterklang reichsten der fünf Violinkonzerte Mozarts. Schumann löst sich in seiner Vierten vom Formmodell der Symphonie. Er lässt die vier Teile ohne Pause ineinander übergehen und spannt über das Werk ein Netz motivischer und harmonischer Beziehungen.

Dieses Konzert wird präsentiert von EWE

Philharmonisches Orchester Gorzow

Kloster Chorin Samstag, 10. August 2024, 15:00 Uhr
Schwarz-Weiß-Bild: Ein Mann mit Stabvergrößern
Przemysław Fiugajski, © Künstler

Philharmonisches Orchester Gorzow:
Marlies Wieser, Klarinette
Przemysław Fiugajski, Dirigent

2. Choriner Europakonzert 24

Wojciech Kilar: Orawa für Streichorchester (1986)
Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 (1791)
Torsten Harder: Seelenfrieden-Ein Choriner Aquarell UA
Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 3 a-Moll op.56 (1842) «Schottische»

Mozarts Klarinettenkonzert gilt als «das» Klarinettenkonzert schlechthin. Der Solopart versammelt alle Qualitäten des Instruments auf vollendete Weise. Inniger Dialog und Verschmelzung kennzeichnen das Zusammenwirken von Solo und Orchester. Umgeben ist dieses Werk von musikalischen Landschaftsbildern: Das energetisch den Streicherklang entfesselnde Orawa, benannt nach einem Fluss im Tatra-Gebirge. Eine Reise durchs schottische Hochland regte Mendelssohn Bartholdy zu seiner 3. Symphonie an, die in allen ihren Sätzen von einer mit der schottischen Landschaft assoziierte Grundstimmung zusammengehalten wird. Inmitten dieser Werke die Uraufführung der Choriner Serenade des in Neustrelitz lebenden Komponisten Torsten Harder.

Johannes Brahms und «Vater Haydn»

Kloster Chorin Sonntag, 11. August 2024, 15:00 Uhr
Ein alter Mann lächeltvergrößern
András Schiff, Photo: Joanna Bergin

Staatskapelle Weimar:
András Schiff, Klavier
Peter Gülke, Dirigent

Joseph Haydn: Symphonie Nr. 102 B-Dur (1794)
Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15 (1854 – 1857)

«Sein Genius ist unerschöpflich. In Bezug auf Harmonie, Modulationen, Melodie, Leidenschaft und Effekt ist er gänzlich unerreicht.» Diese Aussage bezog sich auf die Uraufführung der B-Dur Symphonie Haydns in London 1795, sie kann aber auch für Johannes Brahms in Anspruch genommen werden. Die musikalischen Verbindungen zwischen beiden Komponisten sind vielfältig. Brahms beschäftigte sich bereits in jungen Jahren mit den Werken Haydns, als Kammermusiker und als Dirigent. Sein Klavierkonzert ist eine beachtliche Herausforderung an den Pianisten. Orchester und Solist stehen einander als gleichberechtigt-kontrastierende Partner in einem musikalischen Drama von symphonischem Ausmaß gegenüber.

Peter Gülke: Einführung in das Konzertprogramm. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Deshalb bittet Kloster Chorin um Anmeldung.

Die Urania Potsdam bietet eine Bustour ab Berlin zum Konzert an. Infos und Anmeldung hier.

Rumänisches Nationales Symphonieorchester

Kloster Chorin Samstag, 17. August 2024, 15:00 Uhr
Ein Asiate mit Cellovergrößern
Bryan Cheng, © Künstler

Rumänisches Nationales Symphonieorchester
Bryan Cheng, Cello
Gabriel Bebeselea, Dirigent

3. Choriner Europakonzert 24

Bedřich Smetana: Ouvertüre zur Oper Die verkaufte Braut (1869)
Antonín Dvóřak: Konzert h-Moll für Violoncello und Orchester op. 104 (1894/95)
Antonín Dvóřak: Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 «Aus der neuen Welt» (1893)

Das Spitzenorchester aus Bukarest widmet sein Gastspiel tschechischen Komponisten. Eine wahrhaft europäische Geste! In fast allen europäischen Sprachen gibt es dasselbe Wort für Musik. Nur im Tschechischen sagt man dafür Hudba. Ein schönes altes Wort, das auf besondere Weise den inneren Kern der tschechischen Musik trifft, wofür die Werke Smetanas und Dvořáks einstehen. Die Verkaufte Braut ist Smetanas erfolgreichste Oper und gilt als Sinnbild der tschechischen Nationaloper. Dvořáks Cellokonzert und seine Neunte sind beide in Amerika entstanden. Im Cellokonzert schafft er Raum für Virtuosität und das dunkle Timbre des Cellos und komponiert ein fein ausbalanciertes Wechselspiel zwischen Solo und Orchester. In der Neunten ließ er sich von der Musik seines Gastgeberlandes Amerika inspirieren. Die jedoch geht vollständig in seiner eigenen musikalischen Erfindung und Ausdruckskraft auf.

Naturbilder in der Musik

Kloster Chorin Sonntag, 18. August 2024, 15:00 Uhr
1 Mann schaut ins Kameravergrößern
Robert Reimer, © Nora Heinisch

Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt (Oder):
Jakob Eschenburg, Pauke
Robert Reimer, Dirigent

Richard Wagner: Siegfried-Idyll Symphonische Dichtung für Kammerorchester (1870)
Siegfried Matthus: Der Wald Konzert für Pauken und Orchester (1985)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 (1807/08) «Pastorale»

Die Musik des Siegfried-Idyll war ein Geburtstagsgeschenk von Wagner an seine Frau Cosima, ein Liebesbeweis in einer glücklichen Lebenssituation. In diese Richtung weist sein ursprünglicher Titel: «Tribschener Idyll mit Fidi -Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang», auch wenn die Anklänge an seine Oper Siegfried unüberhörbar sind. Siegfried Matthus dagegen ist es in Der Wald ein Anliegen, die Idee der Gefährdung und der Zerstörung der Natur mit spezifisch musikalischen Mitteln zu gestalten. Verbrieft ist Beethovens Liebe zur Natur: «Ist es doch, als ob jeder Baum zu mir spräche auf dem Lande: heilig, heilig! Im Walde Entzücken! Wer kann das alles ausdrücken?» Diesem Naturempfinden hat er mit der «Pastorale» einen bleibenden Ausdruck verliehen.

Wiener Klassik und eine Geschichte für die Gegenwart

Kloster Chorin Samstag, 24. August 2024, 15:00 Uhr
1 Mann liestvergrößern
Peter Gülke, Photo: Manu Theobald

Orchester der Komischen Oper Berlin
Dagmar Manzel, Sprecherin
Peter Gülke, Dirigent

Joseph Haydn: Symphonie Hob.I Nr. 85 B-Dur (1785) «La Reine»
Igor Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten, zu lesen, zu spielen und zu tanzen (1918)
Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551 (1788) «Jupiter»

Wie aus der Zeit gefallen wirkt Die Geschichte vom Soldaten umgeben von Haydn- und Mozart-Symphonien. Dort wird vom Soldaten erzählt, der dem Teufel für ein Buch, das die Zukunft voraussagt, seine alte Geige und damit auch seine Seele verkauft. Er wird zwar reich, aber nicht glücklich. Eine Erzählerin trägt den Text rhythmisch deklamierend, teils in Gedichtform vor, nimmt dabei verschiedene Rollen ein, kommentiert und greift in das Geschehen ein. Die Musik ist mal schmissig, mal grotesk, mal spielt sie wie eine Jazz-Kapelle auf. Mit Haydns Symphonie «La Reine» reist man ins 18. Jahrhundert, in die vornehme Welt mit ausladenden Roben, Seidenstrümpfen und komplizierten Frisuren. Am Schluss versetzt Mozarts letzte Symphonie das Publikum in erhabene Stimmung.

Abschlusskonzert 2024

Kloster Chorin Sonntag, 25. August 2024, 15:00 Uhr
Ein Mann dirigiert das Orchestervergrößern
Vladimir Jurowski, Photo: P. Meisel

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin:
Amira Abouzahra, Violine
Vladimir Jurowski, Dirigent

Johannes Brahms: Variationen über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a
Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 (1844)
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 (1857 – 1859)

Brahms hat erst als 43-Jähriger seine erste Symphonie komponiert, zu übermächtig empfand er das Vorbild Beethoven. So sind auch seine berühmten Haydn-Variationen Werke, in denen er sich seinen Weg zur Symphonie bahnt und seine kompositorischen Werkzeuge verfeinert. «In der glücklichen Vereinigung von geadelter Virtuosität und poetischer Bedeutsamkeit des Inhalts ist es bisher nicht überboten worden», schrieb Arnold Schönberg über Mendelssohns Violinkonzert e-Moll. Mit ganz sparsamen harmonischen Mitteln und einer beinahe mozartisch anmutenden filigranen und grazilen Orchestertechnik ist es bis heute beim Publikum wie bei den Geigern besonders beliebt. Die junge Virtuosin Amira Abouzahra hat es für ihren Einstand beim Choriner Musiksommer ausgewählt.

Peter Gülke: Einführung in das Konzertprogramm. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Deshalb bittet Kloster Chorin um Anmeldung.