Choriner Musiksommer

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Choriner Musiksommer, Photo: Andreas Mroß

62. Choriner Musiksommer 21. Juni bis 31. August

Der gemeinnützige Verein Choriner Musiksommer veranstaltet das gleichnamige Musikfestival in der Klosterkirche des Klosters Chorin und trägt wesentlich zur Strahlkraft der ab 1273 errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Klosteranlage als Veranstaltungsort bei. Die Konzertgäste können im Kirchenschiff, in den Kreuzgängen oder entspannt auf der Wiese im Klosterbereich Platz nehmen. Das Konzerterlebnis in Verbindung mit der hervorragenden Akustik und Schönheit des Bauensembles und der umliegenden Natur führen zur großen Beliebtheit dieses Festivals.

Für die Saison 2025 des Choriner Musiksommers stehen eine ganze Anzahl von musikalischen Höhepunkten auf dem Festivalprogramm. Die Vorlieben unseres Publikums, aber auch die Erfahrungen der Organisatoren sind in ein Programm eingeflossen, welches das traditionelle musikalische Konzertrepertoire auf höchstem interpretatorischem Niveau darbringt und gleichzeitig neuen Ideen einen angemessenen Raum gibt.

Bei fast allen Konzerten steht das Kloster Chorin mit seiner historischen Kulisse als Resonanzkörper Pate für die Programmgestaltung. So wurde darauf geachtet Musik auszuwählen, welche diesen fulminanten Ort besonders zur Geltung bringt. Zu zahlreichen Konzerten wird es auch 2025 wieder Werkseinführungen geben, welche dem Publikum über den Konzertbesuch hinaus die erklingende Musik näherbringen werden.

Programm 2025

Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus

Kloster Chorin Samstag, 21. Juni 2025, 15:00 Uhr
Konzerteinführung, Montag, 9. Dezember 2024, 14:15 UhrRefektorium, Kloster Chorin
1 Mädchen hält 1 Flötevergrößern
Aliya Vodovozova, Photo: Dennis Kasten

Peter Gülke, Konzerteinführung vor dem Konzert
Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus:
Aliya Vodovozova, Flöte
Marion Ravot, Harfe
Alexander Merzyn, Dirigent

  • Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu Egmont op. 84
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Flöte Harfe und Orchester c-Moll KV 299
  • Gustav Mahler: 4. Sinfonie G-Dur

Eröffnungskonzert: Heroik, Heiterkeit und Hintersinn

Am Anfang steht das Heroische mit Beethovens Egmont-Ouvertüre, ein musikalisches Sinnbild des im gleichnamigen Drama Goethes geschilderten Befreiungskampfes. Im Gegensatz dazu verkörpert Mozarts Werk gepflegte Unterhaltungsmusik, das Leichte also. In seiner 4. Symphonie wendet Mahler ab von dem Pathos seiner drei vorausgegangenen Symphonien ab und schafft ein Werk, das seine Spannung aus vordergründiger Heiterkeit und Hintersinn bezieht.

Staatskapelle Weimar

Kloster Chorin Sonntag, 22. Juni 2025, 15:00 Uhr
Konzerteinführung, Sonntag, 22. Juni 2025, 14:15 UhrRefektorium, Kloster Chorin
Simon Gaudenz schaut ins Kameravergrößern
Simon Gaudenz, Photo: Lucia Hunziker

Peter Gülke, Konzerteinführung vor dem Konzert
Staatskapelle Weimar:
Simon Gaudenz, Dirigent
David Castro-Balbi, Violine
Alexandra Castro-Balbi, Violoncello

  • Gulliaume Du Fay: Nuper rosarum flores / Terribilis est locus iste - Motette zur Einweihung des Florentiner Domes (Bearbeitung Peter Gülke)
  • Johannes Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102
  • Robert Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38

Konzert für Violine und Violoncello

Für Brahms war das Konzert für Violine und Violoncello sein letztes symphonische Werk, er hat es während eines Aufenthaltes in der Schweiz komponiert. Mit seiner Ersten Symphonie, der sogenannten Frühlingssymphonie, hat Robert Schumann die Sphäre der Symphonik betreten. Diesen hochromantischen Werken steht die Komposition Nuper rosarum flores voran, eine Motette des franko-flämischen Komponisten Guillaume Dufay, die dieser zu Einweihung des Florentiner Domes – eins Meisterwerks der Renaissance komponiert hat.

Orchester der Komischen Oper Berlin

Kloster Chorin Samstag, 28. Juni 2025, 15:00 Uhr
1 Mann spielt Cellovergrößern
Emanuel Graf, Photo: Frank Schroth

Orchester der Komischen Oper Berlin:
Robert Reimer, Leitung
Emanuel Graf, Cello

  • César Franck: Symphonische Dichtung «Le Chasseur Maudit»
  • Camille Saint-Saëns: «Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33» und «Der Schwan aus: Karneval der Tiere»
  • César Franck: 3. Sinfonie d-Moll

Musik aus Frankreich

César Franck und Camille Saint-Saëns setzten über ihre Lebenszeit hinaus entscheidende Impulse zur Wiederbelebung der Symphonik und der Symphonischen Dichtung in Frankreich.

César Franck schuf mit Le chasseur maudit (Der wilde Jäger) Programmmusik par excellence nach der gleichnamigen Ballade von Gottfried August Bürger. Ein wilder Jäger wird verflucht und reitet seither mit einem Gefolge aus lauter Toten nachts durch das Land. Camille Saint-Saens lässt sich nicht auf den Karneval der Tiere reduzieren. Als Paradestück der klassischen Cello-Literatur hat es seinen Platz im Konzertleben und das trotz der von Saint-Saëns vertretenen ästhetischen Haltung, nach der «die Musik aus sich selbst heraus und unabhängig jeder Emotion existiert».

Staatskapelle Halle

Kloster Chorin Sonntag, 29. Juni 2025, 15:00 Uhr
Ein Mann legt sein Kinn auf dem Handvergrößern
Olivier Tardy, Photo: Lisa Martin

Staatskapelle Halle:
Olivier Tardy, Leitung
Udo Wachtveitl, Moderation

  • Johann Strauss (Sohn): Ouvertüre aus Der Zigeunerbaron, Vergnügungszug Polka op. 281, Dolci pianti, Olga Polka op. 196 & Rotunde Quadrille op. 360
  • Jaques Offenbach: Ouvertüre zu La belle Hélène
  • Johannes Brahms: 3. Satz aus der Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
  • Johann Strauss (Sohn): Champagner Polka op. 211 & An der schönen blauen Donau op. 314
  • und vieles mehr

Festkonzert 200 Jahre Johann Strauss II

Johann Strauss (Sohn) genoss schon zu Lebzeiten große Popularität. Bis heute ist er im kulturellen Gedächtnis Österreichs fest verankert, nicht zuletzt durch den Walzer An der schönen blauen Donau, der als die Hymne Wiens gilt.

Die Staatskapelle Halle kommt mit vielen Highlights dieses genialen Meisters des Austro-Pops des 19. Jahrhunderts nach Chorin: Johann Strauss (Sohn) lässt in seiner Musik die Dampflok stampfen und pfeifen, die Champagner-Korken knallen, den Schampus in den Gläsern prickeln und Tränen fließen. Inmitten dieses Feuerwerks steht Jacques Offenbach, das französischen Vorbild für die Kunst der Operette, mit der Ouvertüre zu La Belle Hélène. Und wie aus der Welt gefallen hat sich Brahms' melancholischer an einen Walzer oder ein stilisiertes Menuett anklingender 3. Satz aus der 3. Symphonie in den schwungvollen musikalischen Reigen geschoben.

Dieses Konzert wird präsentiert von EWE

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Kloster Chorin Samstag, 5. Juli 2025, 15:00 Uhr
Giulio Cilona schaut nach rechtsvergrößern
Giulio Cilona, Photo: Barbara Rigon

Orchester der Deutschen Oper Berlin
Mitglieder des Solistenensembles der DOB
Giulio Cilona, Leitung
Maria Motolygina & Flurina Stucki, Sopran
Martina Baroni, Mezzosopran
Attilio Glaser, Tenor
Byung Gil Kim, Bassbariton

  • Richard Wagner: Ausschnitte aus Der fliegende Holländer, Tannhäuser, Tristan und Isolde und Lohengrin und vieles mehr

Galakonzert - Richard Wagner

Ein künstlerischer Schwerpunkt der Deutschen Oper Berlin lag und liegt in der Pflege der Werke von Richard Wagner. Das heißt, die Musik Richard Wagners ist in der DNA dieses Orchesters, seiner Klangcharakteristik und seines Repertoires fest verankert. Allein in der Saison 2024/25 stehen fünf Wagner-Opern auf dem Spielplan: Der Fliegender Holländer, Tannhäuser, Lohengrin, Tristan und Isolde und Die Meistersinger. Immer wieder machen spektakuläre Inszenierungen des Ring der Nibelungen von sich reden. Die besondere Wagnertradition des Orchesters schlägt sich auch darin nieder, dass viele seine Mitglieder im Orchester der Bayreuther Festspiele musizieren. Dieses Know How bringen sie mit nach Chorin, wo sie für unser Publikum einen ganzen Nachmittag mit den schönsten Stellen aus verschiedenen Wagner-Opern gestalten. Mit dabei sind Mitglieder des hochkarätigen Solistenensembles der DOB.

Dresdner Kreuzchor

Kloster Chorin Sonntag, 6. Juli 2025, 15:00 Uhr
Die Junge von Dresdner Kreuzchorvergrößern
Dresdner Kreuzchor, Photo: Grit Dörre

Dresdner Kreuzchor
Kreuzkanor Martin Lehmann, Leitung

Aus den Liederbüchern der Kruzianer

Mit dem Dresdner Kreuzchor verbinden die meisten Menschen vor allem die Magie der hellen, klaren Knabenstimmen, eine Magie, der sich niemand entziehen kann. Als älteste Kultureinrichtung Dresdens ist der Kreuzchor mit dem kulturellen Leben der Stadt eng verbunden und repräsentiert das auch nach Außen.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Kruzianer ist, auch nach über 800 Jahren, in den liturgischen Diensten der Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt zu singen. Darüber hinaus prägt der Chor das städtische Konzertleben in Chorkonzerten mit einem umfangreichen Repertoire an Chormusik, das von Schütz, Bach, über Mozart, Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Schumann, Weber bis in die Musik unserer Zeit reicht und sowohl geistliche als auch weltliche Musik umfasst. Und so «nebenbei» wirken Kruzianer immer wieder in den Aufführungen der Semperoper mit. Als Botschafter dieser so einzigartigen Musiktradition sind die jungen Sänger auf Gastspielen in Deutschland und Tourneen um die ganze Welt unterwegs.

«An den Zaubermond»

Kloster Chorin Samstag, 12. Juli 2025, 15:00 Uhr
1 Frau im Smokeyvergrößern
Dagmar Manzel, Photo: Janine Guldener

Salonorchester «Unter'n Linden» der Staatskapelle Berlin
Dagmar Manzel, Text und Gesang
Juliane Grytzka, Gesang

Lieder und Texte um und an den Mond

Neben ihrer Mitwirkung bei Opernaufführungen und in den großen Symphoniekonzerten spielen zahlreiche Musiker:innen der Staatskapelle Berlin auch in Kammermusikformationen. Eine davon ist das Salonorchester «Unter'n Linden». Zusammengekommen sind seine Mitglieder aus Lust und Neugier, altbekannte Juwelen der Kaffeehausmusik für sich zu entdecken, neue Arrangements auszuprobieren und diese in höchster Qualität zu musizieren. Das Repertoire besteht sowohl aus Kompositionen von Albert Lortzing, Paul Lincke, Jacques Offenbach, Johann Strauss, Johannes Brahms und Antonín Dvořák, vor allem aber auch aus Werken vieler Komponisten, deren Namen heute nicht mehr so geläufig sind: Dostal, Rubinstein, Godard, Benatzky und andere mehr. Guter Tradition folgend arbeitet das Salonorchester «Unter'n Linden» mit bekannten Sängerinnen und Sängern zusammen. Beim Choriner Musiksommer werden sie ein neues Programm zusammen mit den beiden Sängerinnen Dagmar Manzel und Juliane Grytzka präsentieren.

«Wild Violas»

Kloster Chorin Sonntag, 13. Juli 2025, 15:00 Uhr
Die Leute spielen Geigevergrößern
Bratschen Company, Photo: Mischa Salevic

Bratschen Company
Daniel Finkernagel, Moderation

Wenn Bratscher rocken ...
Mit Musik von Johann Sebastian Bach bis Michael Jackson, von Duke Ellington bis Metallica, von Queen bis Paul Hindemith

Die Viola ist scheinbar nur eine größere Violine, einfach eine Quint tiefer gestimmt. Tatsächlich aber liegen Welten zwischen den beiden Instrumenten. Es ist ihre Klangfarbe, die die Viola so besonders macht, und die mal als warm und dunkel, mal als herb, heiser-rauchig und wild wahrgenommen wird.

In der Bratschen Company kommen nun fünf Violas zusammen und covern Hits aus Pop, Jazz, Renaissance, Barock und Moderne, von Johann Sebastian Bach bis Michael Jackson, von Duke Ellington bis Metallica, von Queen zu Purcell und vielen anderen mehr. Man darf darauf gespannt sein, wie sich die Musiker/-innen in ihren Neuarrangements aus dem homogenen Bratschenklang herauslösen, Hits wie beispielsweise Michael Jacksons «Billie Jean» interpretieren und den Sound von E-Gitarren, Schlagzeug, Synthesizer auf ihr Setting übertragen. Oder wie sie Paul Hindemiths wilden 4. Satz seiner Sonate für Viola Solo verfünffachen und in direkte Nachbarschaft zu Heavy-Metal-Sounds rücken.

German Brass

Kloster Chorin Samstag, 19. Juli 2025, 15:00 Uhr
Die Leute haben Blasinstrumentenvergrößern
German Brass, Photo: Sony Gregor Honenberg

German Brass:
Matthias Höfs, Uwe Keller, Christian Höcherl & Christoph Baerwind, Trompete
Emil Haderer, Fritz Winter & Uwe Füssel, Posaune
Klaus Wallendorf, Horn & Moderation
Stefan Ambrosius, Horn
Herbert Wachter, Schlagzeug

Best of 50 Years German Brass

Ob musikalische Inkunabeln wie Bachs Orgelwerke, Highlights aus Orchestermusiken und Opern oder Swing, Jazz, Tango, Wiener Walzer und vieles andere mehr – stets begeistern German Brass durch musikalische Exzellenz. Unglaublich ihre Arrangements, die das Bläserensemble wie ein ganzes Orchester klingen lassen und ihre Fähigkeit, sich in vielen unterschiedlichen musikalischen Genres zu bewegen, mühelos von klassischer Musik zu jazzigen Bigband-Sound oder Tanzmusik, verstärkt durch Schlagzeug, umzuswitchen. Ganz zu schweigen von der Virtuosität und Könnerschaft jedes einzelnen Musikers. 2024 feiert German Brass sein 50-jähriges Bestehen. Der Choriner Musiksommer gratuliert zu diesem Jubiläum und freut sich mit seinem Publikum auf das erneute Gastspiel dieser einzigartigen Formation.

Andrej Hermlin and THE SWINGIN' HERMLINS

Kloster Chorin Sonntag, 20. Juli 2025, 15:00 Uhr
Die Musiker in der Kirchevergrößern
Andrej Hermlin and THE SWINGIN' HERMLINS, Photo: Andreas Mroß

Andrej Hermlin and THE SWINGIN' HERMLINS:
Andrej Hermlins, Klavier
Rachel Hermlins, Gesang
David «The Reeferman» Hermlins, Schlagzeug
Jack Latimer, Jazzgitarre
Daniel «Dupsi» Duspiwa, Saxophone
Malte Tönnißen, Kontrabass
u.a.

Feinster Swing

Energetisch, mitreißend, wild – all das passt auf den Swing. Der Swing ist aber noch mehr - ein Lebensgefühl. Andrej Hermlin und seine Swingin' Hermlins präsentieren nicht nur authentischen Swing aus den 30er Jahren. Die Band lebt in ihrer Musik das Swing-Lebensgefühl, sogar ihre Garderobe, ihr musikalisches Equipment wie Pulte, Mikrophone, Instrumente spiegeln die magische musikalische Epoche.

Das Repertoire umfasst sowohl die Klassiker des Swings wie auch viele weniger bekannte Titel, deren Wiederentdeckung lohnt. Mehrere Alben haben «The Swingin‘ Hermlins» bereits produziert, ein Buch herausgegeben und einige hundert Konzerte gespielt.

Jenaer Philharmonie

Kloster Chorin Samstag, 26. Juli 2025, 15:00 Uhr
Konzerteinführung, Samstag, 26. Juli 2025, 14:15 UhrRefektorium, Kloster Chorin
1 Mann lächeltvergrößern
Christian Gerhaher, Photo: Gregor Hohenberg

Jenaer Philharmonie
Peter Gülke, Konzerteinführung & Dirigent
Christian Gerhaher, Bariton

  • Franz Schubert: Symphonie Nr. 2 B-Dur D 125
  • Alphons Diepenbrock: «Im großen Schweigen» für Bariton und Orchester
  • Gustav Mahler: Adagio aus der Symphonie Nr. 10 Fis-Dur
  • Hugo Wolf: Lieder (Auswahl von Orchesterliedern)

Liedkunst im Kloster

1814, als junger Mann, komponiert Franz Schubert seine 2. Symphonie noch einigermaßen unbekümmert. Und doch spürt man hier, wie schwer es war angesichts des symphonischen Erbes der Klassik einen eigenen Weg zu finden. In welchem Umfang die Symphonik die Grenzen des klassischen Modells sprengte, zeigt Gustav Mahlers Schaffen. In Chorin wird sein Adagio aus der letzten und unvollendeten Symphonie – ein instrumentaler Gesang der Liebe und der Klage von hoher Emotionalität – zu hören sein. Den Holländer Diepenbrock schätze Mahler sehr, er traf ihn während seiner Aufenthalte in Holland zwischen 1903 und 1906. Im Orchesterlied Im großen Schweigen nach Texten von Friedrich Nietzsche verbindet Diepenbrock die Klangsinnlichkeit des Orchesters und das Liedhafte zu einem dramatisch-opernhaften Gestus. Der für seine Liedkunst vielfach international ausgezeichnete Bariton Christian Gerhaher ist in diesem Konzert nicht nur der Interpret von Diepenbrocks Orchesterlied, sondern wird seine Liedkunst auch mit einer Auswahl aus Hugo Wolfs Orchesterliedern unter Beweis stellen.

Die Jahreszeiten

Kloster Chorin Sonntag, 3. August 2025, 15:00 Uhr
Kammerakademie Potsdamvergrößern
Kammerakademie Potsdam, Photo: Beate Wätzel

Kammerakademie Potsdam
Daishin Kashimoto, Violine

  • Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten op. 8 – Frühling, Sommer, Herbst & Winter
  • Nino Rota: Concerto per archi
  • Giovanni Sollima: Federico II
  • Luigi Boccherini: La musica notturna delle strade di Madrid

Musikalisch-atmosphärische Beschreibungen der Jahreszeiten in Kombination mit einem virtuosen Geigenpart

Es sind die Tonmalereien, die die Beliebtheit der Vier Jahreszeiten von Vivaldi ausmachen. Die Kammerakademie Potsdam hat zwischen die einzelnen Jahreszeiten Werke anderer italienischer Komponisten eingeschoben, die sich zwar hörbar in der Tradition der barocken Tonmalerei eines Vivaldi bewegen, diese aber neu interpretieren. Der als Komponist von Filmmusiken bekannte Nino Rota lässt in seinem Concerto per archi (für Streicher) Barockmusik, verwoben mit melodischen Gesten seiner Filmmusiken, anklingen. Giovanni Sollima nannte sein Streichquartett Federico II nach dem Stauferkaiser Friedrich II., der für ihn bereits im 12. Jahrhundert den Typus eines weltoffenen und modernen Politikers verkörperte. Diese Offenheit spiegelt sich auch in seinem Werk, in dem er die Verwandtschaft barocker Spielmuster mit minimalistischer Musik nutzt. Das Cello spielt in Luigi Boccherinis zahllosen Quintetten eine herausragende und virtuose Rolle, denn Boccherini war nicht nur Komponist, sondern – wie Giovanni Sollima auch – ein herausragender Cellist. Die nächtlichen Klangkulisse seiner Wahlheimat Madrid ist Thema seines Quintettino in C-Dur.

Daishin Kashimoto, der erste Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, spielt an diesem Nachmittag die Sologeige in Vivaldis Vier Jahreszeiten.

Laudatio Organum

Kloster Chorin Samstag, 9. August 2025, 15:00 Uhr
1 Mann sitzt auf Orgelvergrößern
Christian Schmitt, Photo: Uwe Arens

Philharmonisches Orchester Szezecin:
Markus Huber, Dirigent
Christian Schmitt, Orgel

  • Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565
  • Francis Poulenc: Orgelkonzert g-Moll (1938)
  • Camille Saint-Saëns: 3. Sinfonie (Orgelsinfonie) (1885/86)

Ein Lob auf die Orgel

Ein Solo für Orgel, ein Orgelkonzert und eine Orgelsymphonie stehen auf dem Programm: Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge in d-Moll mit dem so markanten Toccata-Thema eröffnet das Konzert. Francis Poulencs Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll entstand 1938. Es stellt in einer Zeit, in der es kaum mehr üblich war, ein Solokonzert für Orgel zu komponieren, eine Hommage an Johann Sebastian Bach dar. Camille Saint-Saëns’ Symphonie Nr. 3, die sogenannte Orgelsymphonie, gilt als eines seiner bedeutendsten Werke. Die große Orgel mit ihrer Klangfülle wird mit dem musikalischen Gefüge eines symphonischen Werks verbunden.

Cairo Steps

Kloster Chorin Samstag, 16. August 2025, 15:00 Uhr
6 Männer stehen vor dem Pyramidvergrößern
Cairo Steps, Photo: Michael Sticher

Cairo Steps:
Basem Darwisch, Oud
Rami Attallah, Klavier
Max Klaas, Percussion
Stefan Hergenröder, Bass
Wolfgang Wittemann, Saxofon
Rageed William Nay, Duduk

  • Sanctum, Cafe Groppi, Dance Du Nil, Shams, Khaliji, Ole Cairo, Nubian groove, Siwa, Dahab, Garden City, Memories, Sultan, und vieles mehr.

Zwischen Orient und Okzident oder: Musik ist die verbindende Kraft

Cairo Steps – das ist ein Ensemble aus Musikern aus verschiedenen Ländern, alles Grenzgänger zwischen den Kulturen, virtuos an ihren Instrumenten – ob es sich im die arabische Kurzhalslaute Oud, das Nay oder Duduk, oder um Instrumente europäischer Tradition wie Klavier, Saxophon, Bass oder das Schlagwerk handelt.

Die Musik von Cairo Steps lebt vom Crossover zwischen traditioneller ägyptischer und orientalischer Rhythmen und modernem Jazz, Improvisation, klassischer Musik und zeitgenössischen Klängen. Jeder Musiker bringt seinen eigenen musikalischen Background mit ein und so entsteht aus starken Unisono-Melodien, virtuosen Soli und meditativen Klangwelten eine überzeugende Mischung – mit starker Sogwirkung.

Philharmonisches Orchester Grozów

Kloster Chorin Sonntag, 17. August 2025, 15:00 Uhr
Schwarz-Weiß-Bild; 1 Mannvergrößern
Przemysław Fiugajski, Photo: Agata Rożewska Czechowicz

Philharmonisches Orchester Gorzów
Przemyslaw Fiugajski, Dirigent
Mariam Abouzahra, Violine

  • Wojciech Dankowski: 18. Sinfonie D-Dur
  • Johann Sebastian Bach: Violinkonzert E-Dur BWV 1042 (1719 oder 1730/31)
  • Georg Philip Telemann: Concerto Polonois TWV 43G7
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 440 (1788)

Bekanntes und Unbekanntes aus Barock und Klassik

Der polnische Komponist Wojciech Dankowski ist hierzulande wenig bekannt. Während seiner Lebenszeit (1760 – 1814) wirkten unter anderem auch Mozart und Beethoven. Er hinterließ vorrangig geistliche Musik, aber auch zwei Symphonien, von denen hier die in D-Dur zu hören sein wird. Mozarts Symphonie Nr. 40 ist ein Hit des klassischen Repertoires.

Bereits in der letzten Saison hat die junge Geigerin Mariam Abouzahra das Choriner Publikum bezaubert. Hier tritt sie mit Bachs Violinkonzert in E-Dur auf, das nicht nur in seinem Solopart, sondern auch im Zusammenspiel zwischen Orchester und Sologeige einige Herausforderungen bereithält. In seinem «Concerto polonais» reflektiert Telemann die vielfältigen musikalischen Eindrücke, die er bei seinem Aufenthalt am Hof von Żary (Sorau) und auf seinen Reisen nach Krakau und Pleß erhielt. Dort lernte er die polnische und mährische Folklore kennen, die lebenslang sein Schaffen beeinflusste.

Das Kloster im Film

Kloster Chorin Samstag, 23. August 2025, 15:00 Uhr
Konzerteinführung, Samstag, 23. August 2025, 14:15 UhrRefektorium, Kloster Chorin
1 Mann mit Stabvergrößern
Burghard Götze, Photo: Daniel Wandtke

Filmorchester Babelsberg
Burkhard Götze, Dirigent & Konzerteinführung
Yuliya Peters, Klavier
Knut Elstermann, Moderation & Konzerteinführung

  • Filmmusik aus Filmen wie Der Name der Rose (1986), In den Schuhen der Fischer (1968), Der Seemann und die Nonne (1957), und vieles mehr.

Filmmusikkonzert mit Knut Elstermann

Ein Kloster im christlich geprägten Kulturraum ist ein Ort, an den sich religiöse Lebensgemeinschaften zurückziehen, um ihr Leben ganz ihrem Glauben zu widmen und an den Glaubenszielen auszurichten. Im Mittelalter war das Kloster vor allem ein Ort der Gelehrsamkeit und Schreibkunst. Die oftmals weiträumigen Klosteranlagen sind auch Ausdruck von kirchlicher Macht und Expansionswillen. Die Klosterruine in schöner Landschaft wiederum ist eine Entdeckung der Romantik und markierte Vergänglichkeit und Umbruch. Die Klosterruine ist ein Ort, den mitunter auch etwas Düsteres umgibt, was sich z.B. in englischen Schauerromanen niederschlägt und in Folge in so manchem Gruselfilm. Im Sinnbild des Klosters treffen Welten aufeinander: die einer geschlossenen Gesellschaft im Innern und die der Welt da draußen, in der das sogenannte wirkliche Leben spielt. Nicht ohne Grund thematisieren auch Filme und Filmmusik dieses Spannungsverhältnis, diesen Konflikt.

Abwechslung ist die Seele der Musik

Kloster Chorin Sonntag, 24. August 2025, 15:00 Uhr
Konzerteinführung, Sonntag, 24. August 2025, 14:15 UhrRefektorium, Kloster Chorin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt Odervergrößern
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt Oder, Photo: Tobias Tanzyna

Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt Oder
Peter Gülke, Dirigent & Konzerteinführung
NN, Klavier

  • Antonín Rejcha: Ouverture in D (1824)
  • Ludwig van Beethoven: 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 (1805/1806)
  • Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 (1884/185)

Klavierkonzert

Der Böhme Antonín Reicha schrieb in seinem Traktat über die hohe Kunst des Komponierens. Und tatsächlich, die hohe Kunst, ein Thema und seine Motivik zu variieren, beherrschten alle Komponisten dieses Konzertnachmittags. Reicha, in dem er sein Publikum überraschte und seine Ouvertüre in D in dem damals nicht üblichen Fünfteltakt komponierte und die Akzente virtuos zwischen den Instrumenten tanzen lässt.

Beethoven interpretierte mit seinem Vierten Klavierkonzert die Form abermals neu: Die Charaktere der Satzfolge, das intime Miteinander im 1. Satz, der subtiler Kontrast im 2. Satz, den Schumann «ein großgeheimnisvolles Andante» nannte, bis zum mitreißenden Rondo im letzten, hatten weitreichenden Einfluss auf die nachfolgenden Komponisten.

Dvořák stellte in der Siebten den musikalischen Zusammenhang über alle vier Sätze hinweg durch motivische Verwandtschaften der Themen her. Und der Erfolg dieser Symphonie, sowohl in seiner böhmischen Heimat als auch auf dem internationalen Parkett in London, wo sie uraufgeführt wurde, liegt nicht zuletzt in den Verbindungen, die er zwischen Wiener Klassik (Beethoven), deutsch-österreichischen Musikkultur (Brahms) und den Klangsymbolen seiner tschechischen Heimat knüpft.

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Kloster Chorin Sonntag, 31. August 2025, 15:00 Uhr
Konzerteinführung, Sonntag, 31. August 2025, 14:15 UhrRefektorium, Kloster Chorin
1 Mann lehnt an Klaviervergrößern
Sebastian Weigle, Photo: Kirsten Bucher

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Sebastian Weigle, Dirigent
Daniel Ember, Horn
Peter Gülke, Konzerteinführung

  • Karl Goldmark: Konzertouvertüre «Im Frühling» op. 36 (1889)
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Hornkonzert Nr. 4 Es-Dur KV 495 (1786)
  • Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36

Abschlusskonzert

Karl Goldmark war zu seiner Zeit außerordentlich populär und genoß als Lehrer ein außerordentlich hohes Ansehen. Im heutigen Konzert steht seine Ouvertüre «Im Frühling» auf dem Programm, von der ein zeitgenössischer Kritiker schrieb, sie sei keine langweilige Stubenmusik, denn Goldmark öffne einfach nur das Fenster und sage: «Da habt Ihr den Frühling, ich schenke ihn Euch.»

Mozarts Hornkonzerte sind legendär und bis heute im Repertoire jedes professionellen Hornisten. Zu Mozarts Zeiten war das Ventilhorn noch nicht erfunden. Wegen seiner eingeschränkten Möglichkeiten und der heiklen Intonation empfahl es sich nicht unbedingt als Soloinstrument. Hornisten wie Joseph Leutgeb, ein Freund Mozarts, hatten allerdings Spieltechniken parat, die diesen Mangel etwas kompensieren konnten. Mit der Zweiten von Beethoven und dem dem ohrwurmtauglichen Thema aus dem Finalsatz des Hornkonzerts entlässt der Choriner Musiksommer sein Publikum in den Sommer.