Brandenburgisches Literaturbüro

Villa Quandt Potsdamvergrößern
Villa Quandt in Potsdam

Die Mitarbeitender des Brandenburgischen Literaturbüros planen mit Autoren und Schauspielern über 60 Lesungen jährlich, die in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Theatern, Verlagen, Buchhandlungen, Galerien und Museen im Land Brandenburg stattfinden. Besonders die Veranstaltungsreihen in Cottbus und Lübbenau (Lausitzer Lesart), die Premnitzer und Luckenwalder Literaturgespräche sowie Textlandschaften Zossen-Wünsdorf finden großen Zuspruch.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit ist die Popularisierung der regionalen Literaturgeschichte. In Ausstellungen zu Schriftstellern sowie über einzelne Epochen und Themen der Literaturgeschichte, aber auch in begleitenden Publikationen über die Literaturgedenkstätten des Landes werden die literarische Tradition der Region thematisiert.

Das Literaturbüro betreibt außerdem das Portal Zeitstimmen, ein Archiv des Alltags für die Region Berlin-Brandenburg. Neben literarischen Texten und literaturgeschichtlichen Informationen zu mehr als 3000 Schriftstellern und deren Beziehung zu Orten in der Region werden dort auch private Zeugnisse präsentiert.

Programm 2020

Hitlers Hofstaat: Der innere Kreis im Dritten Reich und danach

Villa Quandt Sonntag, 19. Januar 2020, 11:00 Uhr
Leseclubs

Lesung und Gespräch, Moderation Hendrik Röder
Wer gehörte zum innersten Kreis um Hitler? Welche Funktion erfüllte dieser Hofstaat? Und wie beeinflusste er das Geschichtsbild nach 1945? Auf der Grundlage bisher unbekannter Quellen erforscht Heike Görtemaker Hitlers privates Umfeld und zeigt, wie sein Kreis ihn zu dem machte, der er war. Ihr Buch rückt bis in die nächste Nähe zu Hitler vor und ist zugleich eine brillante Dekonstruktion des Führermythos.

John von Düffel «Der brennende See»

Villa Quandt Mittwoch, 11. März 2020, 20:00 Uhr
Porträtvergrößern
John von Düffel (Photo: Katja von Düffel)

Buchpremiere mit Empfang
Moderation: Hendrik Röder

Hannah, Tochter eines Schriftstellers, kehrt nach dem Tod ihres Vaters in die Stadt ihrer Kindheit zurück. Doch als sie erste Schritte unternimmt, die Wohnung des Verstorbenen aufzulösen, findet sie das Foto einer jungen Frau. Wie nah stand die Unbekannte ihrem Vater? Wer war er wirklich?
Bald weiß Hannah: Die junge Frau heißt Julia und kämpft als Fridays-for-Future-Aktivistin um den Erhalt des Sees, in dem Hannahs Vater täglich schwamm. Doch Julia tut dies nicht nur aus politischer Überzeugung. Ihr Geheimnis ist ein anderes: Sie behauptet, die wahre Tochter des Schriftstellers zu sein.
Zwischen Vergangenheit und Zukunft erlebt sich Hannah als Teil einer überforderten mittleren Generation, die in einer beschleunigten Zeit mehr Schwierigkeiten hat, sich zurechtzufinden, als die jüngere Generation. Die Welt entgleitet ihr zusehends. Ein Roman über das Wasser als knappe Ressource und nicht zuletzt als Frage des Zusammenlebens der Generationen.

John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren, er arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Er lebt mit seiner Familie in Potsdam.

Helga Schütz «Von Gartenzimmern und Zaubergärten» - ABGESAGT!

Villa Quandt Sonntag, 22. März 2020, 11:00 Uhr
Porträtvergrößern
Helga Schütz (Photo: Gaby Waldek)

Buchpremiere, Lesung
Anschließend Empfang

Helga Schütz ist Gärtnerin mit Leib und Seele. Das hat sie mit Schriftstellerinnen wie Vita Sackville-West oder Eva Demski gemeinsam, sie aber ist obendrein gelernte Gärtnerin und hat als Landschaftsgärtnerin gearbeitet, lange bevor sie zu schreiben begann. So erzählt sie mit der Souveränität einer Naturliebhaberin, die seit ihrer Jugend weiß, dass ein Garten nicht von Natur aus hübsch und anmutig, sondern stets auch anstrengend und fordernd ist. Zwischen Sommer und Sommer wird Gärtnerglück und -frust offenbar, vor allem aber, wie sehr ein Garten, der Meister der Überraschungen, die Augen für den Gang des Lebens öffnet. Ein Buch für alle, die das Draußen lieben, ergänzt mit zauberhaften Illustrationen von Nils Hoff.

Helga Schütz wurde 1937 in Falkenhain/Schlesien geboren. 1944 Umsiedlung nach Dresden. Nach einer Gärtnerlehre Arbeit als Landschaftsgärtnerin. ABF. Nach dem Studium an der Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg wurde sie freie Autorin und schrieb Drehbücher und Szenarien zu Spiel- und Dokumentarfilmen, später auch Romane und Erzählungen. Sie lebt in Potsdam. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Lutz Seiler «Stern 111» - ABGESAGT!

Villa Quandt Dienstag, 31. März 2020, 20:00 Uhr
Leseclubs

Lesung und Gespräch mit Empfang
Moderation: Hendrik Röder

Zwei Tage nach dem Fall der Mauer verlassen Inge und Walter Bischoff ihr altes Leben – die Wohnung, den Garten, ihre Arbeit und das Land. Ihre Reise führt die beiden Fünfzigjährigen weit hinaus: Über Notaufnahmelager und Durchgangswohnheime folgen sie einem lange gehegten Traum, einem «Lebensgeheimnis», von dem selbst ihr Sohn Carl nichts weiß. Carl wiederum, der den Auftrag verweigert, das elterliche Erbe zu übernehmen, flieht nach Berlin. Er lebt auf der Straße, bis er in den Kreis des «klugen Rudels» aufgenommen wird, einer Gruppe junger Frauen und Männer, die dunkle Geschäfte, einen Guerillakampf um leerstehende Häuser und die Kellerkneipe Assel betreibt.

Ein Panorama der ersten Nachwendejahre in Ost und West: Nach dem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Bestseller «Kruso» führt Lutz Seiler die Geschichte in zwei großen Erzählbögen fort – in einem Roadtrip, der seine Bahn um den halben Erdball zieht, und in einem Berlin-Roman, der uns die ersten Tage einer neuen Welt vor Augen führt.

Lutz Seiler, geboren 1963 in Gera, lebt in Wilhelmshorst und Stockholm. Für sein lyrisches, erzählerisches und essayistisches Werk erhielt er zahlreiche renommierte Preise.

Jens Bisky «Berlin: Biographie einer großen Stadt» - ABGESAGT!

Villa Quandt Dienstag, 5. Mai 2020, 20:00 Uhr
Bisky Jens (Photo: Bernhard Link)vergrößern
Bisky Jens (Photo: Bernhard Link)

Moderation: Peter Walther

Parvenü der Großstädte, Labor der Moderne, Symbol des zerrissenen 20. Jahrhunderts: In Berlin konzentriert sich nicht nur deutsche, sondern auch europäische Geschichte. Beides hat Jens Bisky im Blick, wenn er die Entwicklung der Stadt seit ihrem Aufstieg zur preußischen Residenz schildert. Berlin war äußerst wandlungsfähig und offen: für die verfolgten französischen Hugenotten und die Denker der Aufklärung unter Hohenzollernherrschaft; später als Metropole der Proletarier und Großindustriellen, der Künstler und Journalisten und als «Place to be» der Goldenen Zwanziger. All das wird bei Bisky anschaulich erfahrbar, genauso aber auch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und die spannungsgeladene Atmosphäre nach 1945, als sich hier die großen Machtblöcke gegenüberstehen.

Jens Bisky legt eine Gesamtdarstellung der Geschichte Berlins vor, wie es sie seit Jahrzehnten nicht gegeben hat, vom Dreißigjährigen Krieg bis in die Gegenwart. Eine faszinierende Erzählung über Entstehung und Aufstieg, Fall und Neubeginn – und zugleich ein packendes Panorama deutscher wie europäischer Geschichte im Spiegel einer einzigartigen Metropole.

Jens Bisky, geboren 1966 in Leipzig, studierte Kulturwissenschaften und Germanistik in Berlin. Er schrieb für die «Berliner Zeitung» und ist seit 2001 Feuilletonredakteur der «Süddeutschen Zeitung». Zudem ist er Autor mehrerer vielbeachteter Bücher, darunter «Geboren am 13. August» (2004), «Kleist. Eine Biographie» (2007) und zuletzt «Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit» (2011). 2017 wurde Bisky von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet.

Zeh&Dorn «Gespräche zur Zeit» - ABGESAGT!

Waschhaus Dienstag, 26. Mai 2020, 20:00 Uhr
Zeh & Dorn - Porträtsvergrößern

Auftakt unserer neuen Veranstaltungsreihe.
Zu Gast: Rüdiger Safranski

Ein offener Blick auf die gesellschaftlichen Brüche spätestens seit 2015 zeigt auch eine Verunsicherung und Spaltung des Kulturbetriebs, die sich in zahllosen Petitionen und gegenseitigen Verdächtigungen äußert. Wir wollen mit unserer neuen Reihe unterschiedlichen Positionen einen Gesprächsraum geben. Es moderieren die Autorinnen Thea Dorn und Juli Zeh.

Rüdiger Safranski, geboren 1945, studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte. Seit 1985 ist er als freier Autor tätig, dessen Werke mittlerweile in 26 Sprachen übersetzt sind. Gemeinsam mit Peter Sloterdijk war er Gastgeber des «Philosophischen Quartetts» im ZDF. Er wurde mit dem Friedrich-Märker-Preis, dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und dem Friedrich-Nietzsche-Preis ausgezeichnet.

Service

Veranstalter

Brandenburgisches Literaturbüro
Villa Quandt
Große Weinmeisterstraße 46/47
14469 Potsdam
0331-2804103
blb@literaturlandschaft.de
www.literaturlandschaft.de

Kartenreservierungen

0331-2804103 (Mo-Fr: 10-17 Uhr)
blb@literaturlandschaft.de
www.literaturlandschaft.de/Veranstaltungen

Anfahrt

Bahn: Villa Quandt: Ab Potsdam Hbf. Tram 92 oder Tram 96 bis Puschkinallee, von dort 900 m Fußweg

Tourist Information

Tourist Information Am Alten Markt
Humboldtstraße 2
14467 Potsdam

Tourist Information im Hauptbahnhof
Friedrich-Engels-Straße 99
14473 Potsdam

0331-27558899
info@‎potsdamtourismus.de
www.potsdamtourismus.de

Bitte informieren Sie sich vorab bei den Veranstaltern über mögliche Programmänderungen. Dort erhalten Sie auch Informationen über die Barrierefreiheit der Veranstaltungsorte.