Brandenburgisches Literaturbüro

Villa Quandt Potsdamvergrößern
Villa Quandt in Potsdam

Die Mitarbeitender des Brandenburgischen Literaturbüros planen mit Autoren und Schauspielern über 60 Lesungen jährlich, die in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Theatern, Verlagen, Buchhandlungen, Galerien und Museen im Land Brandenburg stattfinden. Besonders die Veranstaltungsreihen in Cottbus und Lübbenau (Lausitzer Lesart), die Premnitzer und Luckenwalder Literaturgespräche sowie Textlandschaften Zossen-Wünsdorf finden großen Zuspruch.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit ist die Popularisierung der regionalen Literaturgeschichte. In Ausstellungen zu Schriftstellern sowie über einzelne Epochen und Themen der Literaturgeschichte, aber auch in begleitenden Publikationen über die Literaturgedenkstätten des Landes werden die literarische Tradition der Region thematisiert.

Das Literaturbüro betreibt außerdem das Portal Zeitstimmen, ein Archiv des Alltags für die Region Berlin-Brandenburg. Neben literarischen Texten und literaturgeschichtlichen Informationen zu mehr als 3000 Schriftstellern und deren Beziehung zu Orten in der Region werden dort auch private Zeugnisse präsentiert.

Programm 2023

Lesung: «Fallada. Ein Leben im Rausch»

Villa Quandt Sonntag, 5. März 2023, 11:00 Uhr
Zwei Männer schauen in die Kamera, zwischen ihnen steht eine lächelnde Frauvergrößern
R. Grebe, T. Kratochwil & L. Wessel, Photo: Hendrik Röder

Eine szenische Lesung mit Rainald Grebe, Tilla Kratochwil & Lutz Wessel

Briefe von Anna und Rudolf Ditzen

«Er war ein süchtiger Mensch. Beim Schreiben süchtig, tablettensüchtig, morphiumsüchtig, alkoholsüchtig und süchtig nach Frauen.» So schildert Anna Ditzen ihren Ehemann Rudolf Ditzen, der sich selbst Hans Fallada nennt, den Autor von «Kleiner Mann - was nun?» und «Wer einmal aus dem Blechnapf frisst» - Bestseller bis heute. Als sich die Lageristin Anna und der Annoncenwerber und Lokalreporter Rudolf 1928 kennenlernen, hat Rudolf bereits einen Selbstmordversuch, eine Morphinistenkarriere und einen zweieinhalbjährigen Gefängnisaufenthalt hinter sich. Was er noch vor sich hat, sind sein literarischer Durchbruch und die Liebe seines Lebens.

Lesung: «Das Liebespaar des Jahrhunderts»

Villa Quandt Dienstag, 21. März 2023, 20:00 Uhr
Mittwoch, 21. Juni 2023, 19:00 Uhr Bibliothek im Bahnhof Luckenwalde
Porträt von einem Frau mit den schönen Haarenvergrößern
Julia Schoch, Photo: Anne Heinlein

Julia Schoch, Lesung & Gespräch
Hendrik Röder, Moderation

Eine Frau will ihren Mann verlassen. Nach vielen Jahren Zusammenleben und Ehe ist sie entschlossen und bestürzt zugleich: Wie konnte es nur dazu kommen? Während sie ihr Fortgehen plant, begibt sie sich in ihren Gedanken weit zurück. Da waren die rauschhaften Jahre der Verliebtheit, an der Universität, zu zweit im Ausland und später mit den kleinen Kindern, aber da gab es auch die Kehrseite – Momente, die zu Wendepunkten wurden und das Scheitern schon vorausahnen ließen. Doch ist etwas überhaupt gescheitert, wenn es so lange dauert?

Julia Schoch, literarische Archäologin ihres Lebens, legt frei, was im Alltag eines Paares oft verborgen ist: die Liebesmuster, die Schönheit auch in der Ernüchterung.

Ein Loblied auf die Liebe.

Aus dem Französischen von Sina de Malafosse «Hitze»

Kleist Schule Potsdam Montag, 27. März 2023, 17:00 Uhr
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Victor Jestin, © Pascal Ito

Victor Jestin, Lesung
Pascale Hugues, Moderation

Während seine Altersgenossen bei Rekordhitze feiern, trinken und unbedingt noch ein Mädchen klarmachen wollen, taumelt der 17-jährige Léonard alleine und übermüdet durch die letzten Stunden seiner Sommerferien auf einem französischen Campingplatz. Die Nacht zuvor steckt ihm in den Knochen: Er hat einem Jungen reglos beim Selbstmord zugesehen – ist dessen Tod also seine Schuld? Zugleich verwirrt ihn die verführerische Luce, hilflos und hingerissen ist er ihren schamlosen Spielchen ausgesetzt. Gefangen in seinen komplexen und gegensätzlichen Gefühlen, vermag Léonard seinem Delirium kaum zu entrinnen.

Pascale Hugues, geboren in Straßburg, ist Journalistin und Schriftstellerin. Mit ihrem ersten Buch «Marthe und Mathilde» gelang ihr auf Anhieb ein großer Erfolg. Für ihr Buch «Ruhige Straße in guter Wohnlage» erhielt sie den Prix Simone Veil und den Europäischen Buchpreis. Pascale Hugues ist Deutschlandkorrespondentin des französischen Nachrichtenmagazins «Le Point», Kolumnistin beim «Tagesspiegel» und schreibt regelmäßig für verschiedene deutsche Medien.

Victor Jestin, 1994 geboren, wuchs in Nantes auf und studierte anschließend am Conservatoire européen d’écriture audiovisuelle in Paris, wo er heute auch lebt. Nach seinem viel beachteten Debüt «Hitze» folgt nun mit «Der Tanzende» sein zweiter Roman, der ebenfalls mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.

Aus dem Französischen von Sina de Malafosse «Der Tanzende»

Stadtbibliothek Zossen Dienstag, 28. März 2023, 19:30 Uhr
Leseclubs

Victor Jestin, Lesung
Pascale Hugues, Moderation

La Plage heißt der Club in einer kleinen Stadt am Ufer der Loire. Schon bei seinem ersten Besuch anlässlich eines Kindergeburtstages fühlt sich Arthur unwohl, wie erstarrt. Später, als Jugendlicher, will er lernen, mitzumachen. Er begleitet verschiedene Bekannte in den Club, versucht zu sein wie sie, verliebt sich zum ersten Mal, lernt zu tanzen, wird sogar zum besten Tänzer und ist schließlich beinahe täglich dort. Doch alle in seinem Umfeld verlassen die Stadt, bauen sich ihr Leben auf, können mit Erwartungen, die an sie gestellt werden, umgehen. Für Arthur hingegen wird das La Plage zu seinem eigentlichen Leben, nur an diesem Ort mit seinen eigenen Gesetzen gelingt es ihm, einen Platz in der Menge und eine Form der Existenz zu finden. Nur auf der Tanzfläche fühlt er sich frei und gibt die Hoffnung auf Liebe nicht auf.

Lesung: «Grenzfahrt»

Villa Quandt Donnerstag, 20. April 2023, 20:00 Uhr
Porträt von einem Mann auf dem schwarzen Hintergrundvergrößern
Andrzej Stasiuk, Photo: Cai Caslavinieri

Andrzej Stasiuk, Lesung & Gespräch

Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Im Dorf am Bug haben sich deutsche Besatzungssoldaten einquartiert, in der Nähe verstecken sich polnische Partisanen. Jeder hier weiß, dass Lubko, der Fährmann, gegen Geld Fliehende und Händler ans andere Ufer rudert. Doris und Maks, ein jüdisches Geschwisterpaar aus der Stadt, wollen sich vor Verfolgung retten – hinüber nach Russland, am besten bis an den Amur. Doch Lubko weigert sich. Das Geschehen scheint sich aus der verträumten, nächtlichen Flusslandschaft zu entwickeln, die fremd und bedrohlich wirkt, seit Motorräder, Lastwagen und Panzer hindurch rollen und deutsche Wörter durch die Luft schwirren.

«Grenzfahrt» öffnet eine weitere Dimension – die der Erinnerung. Zurück in jenem Dorf, am Ende des Lebens, will dem Vater des Erzählers nicht mehr einfallen, dass er hier Kind war. Wie Stasiuk diese Episoden in die atemlose Kriegserzählung hineinwebt, verleiht dem Roman seine poetische und existentielle Wucht.

Die Schwiegertochter. Das Leben der Ottilie von Goethe

Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum (Remise) Rheinsberg Dienstag, 25. April 2023, 19:00 Uhr
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Dagmar von Gersdorff, Photo: Rüdiger von Treskow

Dagmar von Gersdorff, Lesung
Peter Walther, Moderation

Für ihren Schwiegervater, den Dichter und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe, war sie unentbehrlich: Ottilie von Goethe, eine geb. von Pogwisch aus schleswig-holsteinischem Uradel, war eine der unkonventionellsten, faszinierendsten, auch umstrittensten Frauen ihrer Zeit.

Obwohl ihre adelsstolzen Verwandten die Ehe mit August, dem unehelich geborenen Sohn des Dichters, nicht billigten, kam die Heirat zustande. Ottilie hatte dabei hauptsächlich ein Ziel: Goethes Schwiegertochter zu werden.

Die Ehe mit August erwies sich als problematisch, Ottilie suchte Trost in diversen Liebschaften. Doch ihre Heiterkeit, Intelligenz und Hilfsbereitschaft machten sie ihrem Schwiegervater bald unersetzlich. Nach Augusts frühem Tod sah Ottilie in der Sorge für Goethe und sein Werk ihre Lebensaufgabe. Und er förderte die geistigen Interessen der Mutter seiner drei Enkelkinder Walther, Wolfgang und Alma. Ottilie schrieb auch selbst, dichtete und gründete die Zeitschrift Chaos. Goethes letzte Worte gehörten Ottilie.

Gespräch: «Zwischen Welten»

Waschhaus Donnerstag, 27. April 2023, 20:00 Uhr
Eine Frau und ein Mann und ein Baum stehen nebeneinander. Der Baum steht inzwischenvergrößern
Juli Zeh & Simon Urban, Photo: Peter von Felbert

Juli Zeh und Simon Urban, Gespräch
Knut Elstermann, Moderation

Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig. Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden.

Juli Zeh und Simon Urban haben diesen Roman gemeinsam geschrieben. Über die Entstehung des Romans, den Zugriff auf die Gegenwart und die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Text spricht an diesem Abend Knut Elstermann mit beiden Autoren.

Lesung: «Gesund genug»

Villa Quandt Donnerstag, 4. Mai 2023, 20:00 Uhr
Dienstag, 2. Mai 2023, 19:00 Uhr Stadtbibliothek Cottbus Mittwoch, 3. Mai 2023, 19:30 Uhr Stadtbibliothek Zossen Mittwoch, 20. September 2023, 16:00 Uhr Bibliothek im Bahnhof Luckenwalde Donnerstag, 12. Oktober 2023, 19:30 Uhr Bürgerhaus Finkenkrug Falkensee
Eine ältere Frau mit Brille und schönen langen Haarenvergrößern
Ursula Fricker, © Schleyer-Autorenarchiv

Ursula Fricker, Lesung und Gespräch
Katarzyna Zorn, Moderation

Als bei Hanne in Berlin das Telefon klingelt, ahnt sie, was kommt. Ihr Vater liegt im Sterben. «Da kann man einmal sehen», hat der Gesundheitsfanatiker immer mit Genugtuung gesagt, wenn es andere erwischte. Nun leidet er selbst an Darmkrebs im Endstadium. «Da kann man einmal sehen», würde Hanne jetzt gern zu ihrem Vater sagen. Alle hat er mit seinem Bio-Wahn und Reinlichkeitsfimmel terrorisiert, die Familie zu einer Sekte gemacht – in einer Zeit, als Gemüseraffel und Demeter noch längst kein Mainstream waren. Aber soll Hanne es ihm jetzt wirklich heimzahlen? Am Sterbebett erinnert sie sich an ihr Erwachsenwerden jenseits des väterlichen Diktats, an ihren Sommer als Mother’s Help in London, an das Erwachen und Auskosten einer wilden Freiheit. Als sie zufällig eine Mappe mit alten Zeichnungen entdeckt, leuchtet plötzlich eine völlig unbekannte Seite dieses pedantischen Vaters auf. Hatte auch er einmal einen Freiheitstraum? Wo ist der hin? Gesund genug ist ein Roman über eine «bio-dynamische» Radikalisierung und das Scheitern am eigenen Anspruch.

Der Osten: eine westdeutsche Erfindung: Wie die Konstruktion des Ostens unsere Gesellschaft spaltet

Villa Quandt Potsdam Donnerstag, 11. Mai 2023, 20:00 Uhr
Freitag, 27. Oktober 2023, 19:30 Uhr Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus Freitag, 3. November 2023, 19:00 Uhr Grundschule an dem Weinberg (Aula) Rathenow
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Dirk Oschmann, Photo: Jakob Weber

Lesung am 27.10. in Cottbus ausverkauft!

Dirk Oschmann, Lesung
Harald Asel, Moderation

Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen?

«Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.» Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird?

Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden?

Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung.

Lesung: «Der kurze Sommer der Freiheit»

Villa Quandt Donnerstag, 1. Juni 2023, 20:00 Uhr
Ein Mann mit Brille, er schaut Kamera ernsthaft an.vergrößern
Klaus-Rüdiger Mai, Photo: Christoph Busse

Klaus-Rüdiger Mai, Lesung & Gespräch
Hendrik Röder, Moderation

«Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde»

Anschließend Empfang

Zu recht bekannt und Teil unserer Erinnerungskultur ist die mutige Tat und das erschütternde Schicksal der Gruppe um die Geschwister Scholl. Doch wer kennt Herbert Belter? Wer kennt Wolfgang Ihmels, Jutta Erbstößer oder Wolfgang Natonek? Auch Herbert Belter wurde von den Henkern eines totalitären Staates ermordet, nachdem er Flugblätter verteilt hatte, auch er war erst 21 Jahre alt am Tag seines gewaltsamen Todes. Klaus-Rüdiger Mai erzählt auf der Grundlage intensiver Quellenrecherchen erstmals die ganze Geschichte des mutigen Widerstands Leipziger Studenten gegen die Stalinisierung Ostdeutschlands und bettet ihre Geschichte ein in die Unterdrückung demokratischer Anfänge in der DDR von ihrer Gründung 1949 bis zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953.

Ein Lehrstück über das Werden einer Diktatur und über Mut und Widerstand.

Blutbuch - AUSVERKAUFT

Villa Quandt Potsdam Sonntag, 2. Juli 2023, 19:00 Uhr
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Kim de l`Horizon, Photo: Anne Morgenstern

Kim de l`Horizon, Lesung
In Kooperation mit Lit:potsdam

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022

Die Erzählfigur in ›Blutbuch‹ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.

Kim de l’Horizon wuchs in Ostermundigen auf und besuchte in Winterthur das Gymnasium. In Zürich studierte de l’Horizon ab 2012 Germanistik, Film- und Theaterwissenschaften. Es folgte ein Studium für literarisches Schreiben am Literaturinstitut in Biel. Danach schrieb sich de l’Horizon für den Masterstudiengang Transdisziplinarität an der Zürcher Hochschule der Künste ein.

Tilmann Rammstedt «Morgen mehr»

Bürgerhaus Finkenkrug Falkensee Donnerstag, 7. September 2023, 19:30 Uhr
Ein Mann fasst seinen Kinn an. Er lächelt.vergrößern
Tilman Rammstedt, Photo: Carolin Saage

Tilmann Rammstedt, Lesung & Gespräch
Annette Mingels, Moderation

Ein herzzerreißend komisches, atemlos trauriges Abenteuer

Anfang 1972: Das ganze Leben liegt noch vor Tilmann Rammstedt. Er sieht es alles schon vor sich, er freut sich darauf. Das Problem ist nur: Er ist noch nicht geboren. Um genau zu sein, ist er nicht einmal gezeugt worden, seine zukünftigen Eltern wissen noch nichts voneinander und beide haben im Moment ganz andere Sorgen: Seine Mutter ist im Begriff, einem schwermütigen Südfranzosen zu verfallen, während sein Vater gerade mit einbetonierten Füßen in den Main geworfen wird. Wie es dem Erzähler gelingt, die beiden in herzzerreißend komischen, atemlos traurigen Abenteuern zueinander zu führen, ist größtes Fabulierfeuerwerk.

In Kooperation mit dem Bürgerverein Finkenkrug e.V.

Karten unter info@buergerverein-finkenkrug.de oder 03322-12 47 310

Lesung: «Höhenrausch»

Villa Quandt Donnerstag, 7. September 2023, 20:00 Uhr
Mittwoch, 11. Januar 2023, 19:00 Uhr Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg
Ein Mann sitzt auf einem roten Sofa.vergrößern
Harald Jähner, Photo: Barbara Dietl

Harald Jähner, Lesung und Gespräch
Peter Walther, Moderation

«Höhenrausch: Das kurze Leben zwischen den Kriegen»

Deutschland 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation bringt die überlieferten Werte ins Wanken. Alles soll von Grund auf anders werden: die «Neue Frau», der «Neue Mann», «Neues Wohnen», «Neues Denken». Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen erobern die Rennpisten und Tennisplätze, gehen abends alleine aus, schneiden sich die Haare kurz und denken nicht ans Heiraten. Unisex kommt in Mode, Androgynes und Experimentelles.
Harald Jähner erzählt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen oder der Straße als Ort erbitterter Kämpfe. Er liefert eine Gesamtschau dieser so pulsierenden, reichen Zeit – und zeichnet das Bild eines zerrissenen Landes voll gewaltiger und erschreckender Energien.

Ich würde Hitler erschießen: Sophie Scholls Weg in den Widerstand

Geschwister-Scholl-Schule Zossen Dienstag, 12. September 2023, 10:00 Uhr
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Klaus-Rüdiger Mai, Photo: Christoph Busse

Klaus-Rüdiger Mai, Lesung & Gespräch
Hendrik Röder, Moderation

Gerade einmal 21 Jahre ist sie jung, als Sophie Scholl gemeinsam mit ihrem Bruder Hans Scholl am 22. Februar 1943 hingerichtet wird. Ihr unerschrockener Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist bis heute Vorbild für Jugendliche und Erwachsene rund um den Globus. Zum 80. Todestag der Geschwister Scholl erscheint nun eine aufwändig recherchierte Biografie von Klaus-Rüdiger Mai, die emotional berührt. Anhand von Protokollen, Tagebüchern oder ihrem Briefwechsel mit Fritz Hartnagel zeichnet er wichtige Stationen im Leben einer mutigen Frau nach, die stets das Richtige tun wollte.

In jungen Jahren galt Sophie Scholl als glühende Anhängerin des Nationalsozialismus, war engagiertes Mitglied im Bund deutscher Mädel. Schon früh begeisterte sie sich für die Aufbruchstimmung, die sie in der Person Adolf Hitlers verkörpert sah. Nach und nach jedoch wurden ihr die schrecklichen Konsequenzen der nationalsozialistischen Ideologie bewusst. Beseelt vom Gedanken der Wiedergutmachung wandte sie sich in ihrer Studienzeit der Weißen Rose zu. Behutsam zeichnet Mai den Gesinnungswandel von Sophie Scholl nach und setzt einer starken Frau der Widerstandsbewegung ein bewegendes Denkmal.

Klaus-Rüdiger Mai, Dr. phil., geb. 1963, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie. Er verfasst historische Romane, Sachbücher, Biografien und Essays. Nach einer Geschichte des Vatikans, der Biografie von Papst Benedikt XVI., Martin Luther, Albrecht Dürer, Johannes Gutenberg, Leonardo da Vinci und Edith Stein, wendet sich Mai nun in einem Essay Sophie Scholl zu.

Lesung: «Mr. Goebbels Jazz Band»

Villa Quandt Potsdam Donnerstag, 21. September 2023, 20:00 Uhr
Ein bärtiger junger Mann schaut in die Kameravergrößern
Damian Lienhard, Photo: Laura J. Gerlach

Demian Lienhard, Lesung & Gespräch
Hendrik Röder, Moderation

Berlin, Frühjahr 1940. Auf Beschluss von Joseph Goebbels wird für den Auslandsradiosender Germany Calling eine Big Band gegründet, die als Mr. Goebbels Jazz Band internationale Bekanntheit erlangt. Die besten europäischen Musiker, darunter auch Ausländer, Juden und Homosexuelle, spielen im Dienst der NS-Propaganda wortwörtlich um ihr Überleben – ausgerechnet mit Jazz, der als «entartet» galt. Bis zu 6 Millionen britische Haushalte täglich lauschen den Swing-Stücken mit anti-alliierten Hetztexten und dem Star-Moderator William Joyce alias Lord Haw-Haw, der nach seinem Aufstieg in der British Fascist Union aus London nach Berlin geflohen war.

Demian Lienhard erzählt die ungeheuerliche (fast bis ins Detail wahre) Geschichte von «Mr. Goebbels Jazz Band» und des berüchtigten Radiosprechers William Joyce. Gezeigt wird das Scheitern künstlerischer Produktion im Dienste einer Ideologie, wobei auch die eigene Erzählung verschmitzt unterwandert wird, bis hin zum überraschenden Paukenschlag.

Lesung: «Erfindung einer Sprache» - AUSVERKAUFT!

Villa Quandt Donnerstag, 5. Oktober 2023, 20:00 Uhr
Porträt einer älteren Frau, die in die Kamera strahltvergrößern
Jutta Hoffmann, Photo: Joachim Gern

Jutta Hoffmann liest aus «Erfindung einer Sprache. Erzählungen»
Andreas Dresen im Gespräch
Moderation: Hendrik Röder

In memoriam Wofgang Kohlhaase (1931-2022)

Anläßlich des ersten Todestages erinnern die Schauspielerin Jutta Hoffmann und der Regisseur Andreas Dresen an Wolfgang Kohlhaase. Dessen dreizehn Geschichten sind moderne Klassiker. Lakonisch im Ton und getragen von einer großen Menschenliebe, zeigen sie, dass dieser große Drehbuchautor von der Literatur kommt. Nicht zufällig spielen einige der hier versammelten Geschichten im Krieg und in der unmittelbaren Nachkriegszeit, in jener Zeitenwende, die Wolfgang Kohlhaase wie keine andere prägte. Wie in seinen Filmen ist Kohlhaase ein Meister im Miteinander von Tragik und Komik, Melancholie und Humor. Schon die Titelgeschichte verbindet den größtmöglichen Schrecken mit Motiven des Schelmenromans.

Olaf Kühl «Z Kurze Geschichte Russlands, von seinem Ende her gesehen»

Stadtbibliothek Zossen Freitag, 13. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Porträt eines Mannesvergrößern
Olaf Kühl, Photo: Tim Altenhof

Olaf Kühl, Lesung und Gespräch
Katarzyna Zorn, Moderation

Ein ebenso fesselndes wie weitsichtiges Russland-Porträt

Spätestens mit dem Angriff auf die Ukraine stellt sich die Frage, wie Russland zu dem wurde, was es heute ist. Olaf Kühl, langjähriger Osteuropareferent der Regierenden Bürgermeister von Berlin, kennt das Land wie nur wenige; er hat es über Jahrzehnte intensiv bereist, auch abseits der großen Metropolen, bis nach Sibirien und in den Fernen Osten. In seinem Buch zeigt er, wie sich Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt hat – wie hellere, freiere Köpfe allmählich durch regimehörige Funktionäre ersetzt wurden, bevor eine mafiöse Geheimdienstelite die Macht an sich riss. Fassbar wird all das in den Schicksalen der Menschen, von denen Kühl erzählt: darunter ein erfolgreicher Unternehmer, der, weil er sich vom Geheimdienst nicht erpressen lassen wollte, im Gefängnis gefoltert und getötet wurde; oder auch ein Separatistenführer, der 2014 an der Annexion der Krim beteiligt war und mittlerweile auf Konfrontation zu Putin geht. Eines lässt sich schon jetzt erkennen: Die völkisch-nationalistische Außenpolitik wird zu heftigen, gewaltsamen inneren Umbrüchen führen, bis hin zum Zerfall des Landes – mit gefährlichen Konsequenzen auch für Europa.

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

Lesung: «Steinstücken»

Villa Quandt Sonntag, 15. Oktober 2023, 11:00 Uhr
Porträtfotos eines ernsthaften Mannes mit Dreitagebartvergrößern
Fank Arnold, © Brandenburgisches Literaturbüro

Frank Arnold liest aus dem Roman «Steinstücken» von Rolf Haufs
Kerstin Hensel, Lesung und Gespräch
Katarzyna Zorn, Moderation

1945 wurde die Berliner Stadtgrenze zur Zonengrenze, was zu einigen Kuriositäten führte: So ist das kleine Steinstücken verwaltungstechnisch Teil von Zehlendorf und umgeben von Potsdam-Babelsberg, das damals zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte. Steinstücken im Amerikanischen Sektor blieb die einzige permanent bewohnte Westberliner Exklave, was eine besondere sicherheitspolitische Herausforderung war. Die Ortslage wurde durch DDR-Grenztruppen abgeriegelt und von US-Militärpolizei bewacht. In dieses Steinstücken kommt Georg, Alter Ego des Autors, Anfang der 1960er-Jahre aus der rheinischen Provinz, um sich bei einem Mann namens Faßbinder einzuquartieren, wobei er zunächst absurde bürokratische Hürden zu bewältigen hat.

Ausstellungseröffnung «Der Traum vom Fernhören. Literatur im Rundfunk der Weimarer Republik»

Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg Samstag, 21. Oktober 2023, 11:00 Uhr
Ein alter Mann mit blauem Anzug lächeltvergrößern
Götz Aly, Photo: Andreas Labes

Götz Aly, Eröffnungsrede

Ausstellungsdauer bis 21. Januar 2024. Eintritt frei

Im Oktober 1923 nimmt der erste deutsche Rundfunksender seinen Betrieb in Berlin auf. Die Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros erzählt am Beispiel des Senders «Funk- Stunde Berlin» die wechselvolle Beziehungsgeschichte von Literatur und Rundfunk in den Jahren von 1923 bis 1933.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Brandenburg, der Stiftung der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin und des Deutschen Rundfunkarchivs.

Götz Aly ist Historiker und lebt in Berlin. Für seine Bücher wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Heinrich-Mann- und dem Ludwig-Börne-Preis. 2018 erhielt er für «Europa gegen die Juden 1880–1945» (S. Fischer) den Geschwister-Scholl-Preis. Sein neues Buch handelt von deutschen Kolonialverbrechen – ein ungewohntes Thema, aber ein «echter Aly».

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum.

Matthias Nawrat «Gebete für meine Vorfahren – Gedichte»

Kleist Museum Frankfurt(Oder) Dienstag, 7. November 2023, 18:00 Uhr
Samstag, 11. November 2023, 19:00 Uhr Seehotel Huberhof in Seehausen Dienstag, 14. November 2023, 19:00 Uhr LERN ZENTRUM Cottbus
Schwarz-Weiß-Bild: Porträt eines Mannesvergrößern
Matthias Nawrat, Photo: Lorena Simmel

Matthias Nawrat, Lesung und Gespräch
Hendrik Röder, Moderation

Fontane-Literaturpreis 2023: von Flucht und von Heimatlosigkeit handeln

Mit dem Gedichtband 'Gebete für meine Vorfahren' stellt sich Matthias Nawrat erstmals als Dichter vor. Seine Gedichte sprechen von den Vergessenen der Geschichte und von denjenigen unserer Zeit. Sie sind konkret verortet in Berlin, Opole, Hyderabad oder Kabul. Sie sind Fahrten durch Landschaften und das in ihnen verborgene Wissen. Sie handeln von einer Kindheit in Polen, von Flucht und von Heimatlosigkeit. Sie befragen die europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts und die der globalisierten Gegenwart. Für diesen Band erhält der Autor den diesjährigen Fontane-Literaturpreis.

Matthias Nawrat siedelte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Er studierte in Freiburg und Heidelberg Biologie, danach am Schweizer Literaturinstitut in Biel. Für seinen Debütroman «Wir zwei allein» (2012) erhielt er u.a. den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis, sein Roman «Unternehmer» (2014), für den Deutschen Buchpreis nominiert, wurde u.a. mit dem Kelag-Preis und dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet. «Die vielen Tode unseres Opas Jurek» (2015), sein dritter Roman, brachte ihm den Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie die Alfred Döblin-Medaille ein.

In Kooperation mit dem Brandenburgischen Literaturbüro

Stephan Krass «Radiozeiten. Vom Ätherspuk zum Podcast»

Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg Dienstag, 7. November 2023, 19:00 Uhr
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Stephan Krass, Photo: Nils Menrad

Stephan Krass, Lesung und Gespräch
Peter Walther, Moderation

Eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk

Die Geburtsurkunde des Radios in Deutschland ist auf den 29. Oktober 1923 datiert. Vier Jahre später schon ließ sich Charles Lindberghs spektakulärer Flug über den Atlantik per Funk verfolgen. Das Weltgeschehen drang von da an bis in die entlegensten Winkel. Ein Knopfdruck genügte.

Stephan Krass nimmt seine Leser mit auf eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk – von den verheißungsvollen Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels und dem akustischen Krieg alliierter Geheimdienste bis hin zu den legendären philosophischen Streitgesprächen der frühen Bundesrepublik, den Hörspielen, Bildungs- und Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen und Livereportagen. Schließlich blickt er auf das erfolgreichste akustische Medium seit der Erfindung des Radios: den Podcast.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum

Lesung: «Samuels Buch»

Villa Quandt Mittwoch, 15. November 2023, 20:00 Uhr
Ein bärtiger Mann blickt traurig in die Kameravergrößern
Samuel Finzi, Photo: Rafaela Pröll

Ausverkauft!

Samuel Finzi, Lesung und Gespräch
Hendrik Röder, Moderation

Samuels Buch: Ein autobiografischer Roman

Bulgarien in den 1970er-Jahren. Mitten im Sozialismus führen die Finzis das Leben der Bohème: Da ist der elegante Großvater, der seine Hüte noch aus den Zeiten des Zaren retten konnte. Die zähe Großmutter Mathilda, die die stalinistische Psychiatrie samt Elektroschocks und Eiswasser überlebte. Die Mutter, die es versteht, aus einer Scheibe Parmaschinken die ganze Leichtigkeit des Dolce Vita zu ziehen. Und der Vater, der seinem Sohn auf einer Reise in den Westen das Tor zur Freiheit aufstößt: Diese bunte, vielgestaltige Welt erkundet der junge Samuel und ahnt schon bald, dass das Glück jenseits der engen Grenzen der Heimat wartet. In treffsicheren Anekdoten, mit furiosem Witz und großer Wärme erzählt Samuel Finzi vom Paradies der Kindheit und der Revolte der Jugend, verwebt Vergangenes und Gegenwärtiges und schreibt ganz nebenbei über das gelingende Leben im falschen System.

Lutz Seiler liest Prosa und Lyrik

Villa Quandt Potsdam Freitag, 24. November 2023, 19:30 Uhr
Ein Mann schaut ernsthaft ins Kameravergrößern
Lutz Seiler, Photo: Jürgen Bauer

Lutz Seiler, Lesung, Gespräch und Empfang
Dr. Manja Schüle, Grußwort
Hendrik Röder, Moderation

Georg-Büchner-Preis 2023: Die wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition

Der Schriftsteller Lutz Seiler wurde durch die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt mit dem diesjährigen Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Ihre Wahl begründete die Jury mit Seilers Wortgewalt. Der Schriftsteller habe «mit klangvollen Gedichtbänden» begonnen und von dort zum Erzählen gefunden, sei aber stets «ein so klarer wie rätselhafter, dunkel leuchtender Lyriker» geblieben, zuletzt mit dem Gedichtband «schrift für blinde riesen». Seiler habe als Romancier und als Dichter zu seiner eigenen unverwechselbaren Stimme gefunden, melancholisch, aufrichtig, voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition.

Florian Werner und Gregor Sander «Schalke gegen Stuttgart»

Bürgerhaus Finkenkrug Falkensee Donnerstag, 7. Dezember 2023, 19:30 Uhr
1 Mann sitzt vor dem Tornetz von einem Fussballstadiumvergrößern
Florian Werner, © Künstler

Florian Werner und Gregor Sander, Lesung und Gespräch
Annette Mingels, Moderation

Gregor Sander und Florian Werner stellen erstmals gemeinsam ihre Bücher vor.

Für sein jüngstes Buch «Lenin auf Schalke» (Penguin 2022) machte sich der Schriftsteller Gregor Sander auf die Suche nach dem Osten im Westen: Sein Weg führte ihn von einer Pommesbude in Prenzlauer Berg nach Gelsenkirchen, in die ärmste Stadt Deutschlands, wo die ruhmreiche Bergmannsvergangenheit 1000 Meter unter der Erde liegt, und wo Zonengabi im Glück (BRD) immer noch von ihrem Ruhm als TITANIC-Covermodel zehrt. Gleichzeitig und nur wenige hundert Meter entfernt machte sich sein Autorenkollege Florian Werner auf eine Entdeckungsreise, die unterschiedlicher nicht sein könnte: nach Stuttgart, in die Heimat der Kehrwoche, der Waldorfschulbewegung und der Luxuslimousinen, unter deren blitzblanker Oberfläche aber ebenfalls zunehmend der Unmut gärt. «Der Stuttgart Komplex» (Klett-Cotta 2022) entwirft die schwäbische Metropole als Blaupause für die ganze Republik.

In Kooperation mit dem Bürgerverein Finkenkrug e.V.

Brandenburg liest 2023

Der lange Abend der Brandenburgischen Literatur in Villa Quandt

Villa Quandt Samstag, 3. Juni 2023, 18:00 Uhr
Ein Mann sitzt auf der Treppe. Seine Hände schließen zusammenvergrößern
Fabian Hinsicht, © Brandenburgisches Literaturbüro

Mitwirkende:
Fabian Hinrichs: «Das Gegenteil von Schönheit»
Lutz Seiler: «Gedichte»
Nell Zink: «Avalon»
Sophie Sumburane: «Tote Winkel»
Angelika Klüssendorf: «Das Mädchen»
Giesbert Amm: «Gedichte»
Bernhard Robben stellt seine Übersetzung von Salman Rushdies «Victory City» vor.

Gefördert im Rahmen von «Neustart Kultur» der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds bewilligt durch die ALG.

18:00 bis 23:30 Uhr
Für Essen & Trinken ist gesorgt.

«Brandenburg liest» - Der lange Abend der Brandenburgischen Literatur

Schloß Lübbenau Freitag, 10. November 2023, 18:00 Uhr
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Jörg Thadeusz, Photo: Maya Claussen | Harald Jähner, Photo: Barbara Ditl | Sophie Sumborane, Photo: Ben Gross | Steffen Schroeder, Photo: Anne Heinlein | John von Düffel, Photo: Katja von Düffel | Pauline de Bok, Photo: Jan Banning

Jörg Thadeusz: «Steinhammer»
Harald Jähner: «Höhenrausch: Das kurze Leben zwischen den Kriegen»
Sophie Sumborane: «Tote Winkel»
Steffen Schroeder: «Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor»
John von Düffel: «Das Wenige und das Wesentliche: Ein Stundenbuch»
Pauline de Bok: «Beute. Mein Jahr auf der Jagd»

Sechs auf einen Streich!

Wann hat man schon die Möglichkeit, sechs Autoren und Autorinnen an einem Abend zu erleben?

Die Veranstaltung auf Schloß Lübbenau vereint ganz unterschiedliche Genres:
Krimi, Sachbuch, Roman bis hin zur philosophischen Selbstbetrachtung.

Überdies bekommt der Besucher einen Einblick in das großartige und vielfältige Schaffen brandenburgischer Autoren.

18.00 - 23.00 Uhr
Für Essen & Trinken ist gesorgt.

Lausitzer LesART 2023

Die Geschwister

Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus Montag, 8. Mai 2023, 19:00 Uhr
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Brigitte Reimann, © Aufbau Verlag

Jördis Triebel, Lesung
Nele Holdack (Aufbau Verlag), Einführung

Jördis Triebel liest aus Brigitte Reimann: «Die Geschwister»

Dank eines Glücksfundes kann Brigitte Reimanns Roman «Die Geschwister» in einer ungekürzten, politisch ungeschönten Fassung neu entdeckt werden. Es ist eines der meistdiskutierten Bücher der DDR-Literatur und sorgt gerade aufgrund seiner verblüffenden Modernität international für Begeisterung. Ostern 1961 erfährt Elisabeth, dass ihr über alles geliebter Bruder in den Westen gehen will, weil er in der DDR keine Zukunft sieht. Was wird bleiben von ihrer Gemeinsamkeit, wenn jeder seinen Idealen folgt? Nele Holdack, eine der Herausgeberinnen, bietet eine Einführung zu der im Aufbau Verlag erschienenen Neuausgabe und seiner Geschichte. 2023 wäre Brigitte Reimann 90 Jahre alt geworden.

Jördis Triebel studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin. Berufliche Stationen waren unter anderem das Bremer Theater und das Schauspielhaus Zürich. Einem breiten Publikum ist sie aus Fernseh-Serien wie «Weißensee» oder der RBB-Produktion «Warten auf’n Bus» bekannt.

Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff: Optimistische Kolumnen

Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus Donnerstag, 25. Mai 2023, 19:30 Uhr
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Harald Martenstein, Photo: Hans Scherhaufer

Harald Martenstein, Lesung
Hendrik Röder, Moderation

Deutschlands spitzester Zunge: Harald Martenstein

Harald Martenstein schreibt seit vielen Jahren eine nach ihm benannte Kolumne in der ZEIT. Er gehört zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands und laut Cicero zu den einflußreichsten deutschen Intellektuellen. Auch in seinen neuen Texten spart er kaum ein umstrittenes Thema aus, ob es nun «Cancel Culture» heißt, ob es um die Machtfülle der Virologen geht oder um gendergerechte Mathematik. Daneben macht er immer wieder seinen Alltag zum Thema, etwa den Kampf gegen das Altern und eine Eichhörncheninvasion in der Wohnung. Martenstein provoziert und eckt an, ist dabei aber immer überraschend, oft sehr komisch und manchmal anrührend. Dieser Kolumnist schreibt die Chronik seines Landes, seiner Generation und seiner Irrtümer.

Harald Martenstein, 1953 geboren in Mainz, ist Autor zahlreicher Sachbücher und Romane. Seine Kolumnen haben Kultstatus. Er wurde unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis, dem Egon-Erwin-Kisch-Preis und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet und unterrichtet an Journalistenschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Martenstein lebt in Berlin und in der Uckermark.

Das letzte Einhorn. Menschen eines Jahrzehnts

Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus Mittwoch, 31. Mai 2023, 19:30 Uhr
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Alexander Osang, Photo: Felix Rettberg

Alexander Osang, Lesung
Hendrik Röder, Moderation

Wie schreibt man über Menschen, um ihnen als Reporter gerecht zu werden?

Alexander Osang erzählt in seinen Reportagen der Jahre 2010 bis 2020 von Menschen und Orten, in deren Geschichten die großen Zeitläufe eingeschrieben sind. Ob Politiker, Sportler, Menschen aus der Finanzbranche, Unbekannte, die plötzlich im Licht der Öffentlichkeit stehen – seine Texte treffen immer ins Schwarze, und doch vermeiden sie das Fertige, Unumstößliche. Auf diese Weise gelingt ihm beides: berührende menschliche Porträts und eine Erzählung gesellschaftlicher Umbrüche, die uns in Zukunft beschäftigen werden.

Alexander Osang, geboren 1962 in Berlin, studierte in Leipzig und arbeitete nach der Wende als Chefreporter der Berliner Zeitung. Seit 1999 berichtet er als Reporter für den Spiegel, acht Jahre lang aus New York, und bis 2020 aus Tel Aviv.

Sie sind doch DER LEHRER, oder?

Festsaal, Schloß Lübbenau Donnerstag, 13. Juli 2023, 19:00 Uhr
Ein Mann mit Kappie lächeltvergrößern
Hendrik Duryn, Photo: Mirjam Knickriem

Hendrik Duryn, Lesung

Shortcuts in die Seele. Eine Doku-Dramedy. 12 Episoden in 3 Akten

Der Schauspieler, Drehbuchautor und Produzent Hendrik Duryn entwirft in zwölf autobiografischen Episoden ungewöhnliche Blickwinkel auf vertraute Situationen. Dabei zeigt er sich leidenschaftlich und ehrlich, streitbar, dickköpfig, kantig, launig und immer bereit, über sich selbst zu lachen – was er nicht zuletzt in seiner Rolle als «Der Lehrer» in der gleichnamigen Serie von 2009 bis 2020 einem großen Publikum unter Beweis stellte. Die RTL-Serie machte ihn bekannt und erfolgreich – 2009 gab es dafür den deutschen Fernsehpreis, 2015 den Comedypreis. Doch auch wenn die Serie zu Ende erzählt ist, die Welt von Hendrik Duryn ist noch unerschöpflich: «Der Lehrer war die Rolle meines Lebens – aber mein Leben ist noch lang», sagt er und gibt in seinem Buch «Sie sind doch DER LEHRER, oder?» erfrischend-heitere und melancholisch-anrührende Einblicke auf Stationen und Pfade seines Lebens, das für den gebürtigen Leipziger 1967 in der DDR begann.

In Das verschwundene Lachen oder: Sind sie Inkontinent, Soldat?, stehen die Leser triefnass mit ihm in der Kaserne. «Der Lehrer oder: Ich habe mich hochgeschlafen» erzählt die unglaubliche Entstehungsgeschichte der RTL-Erfolgsserie. Und das alles mitreißend, witzig und höchst unterhaltsam.

Von 2009-2020 war er als Hauptdarsteller in der RTL-Serie «Der Lehrer» zu sehen, in der er auch Teil des Autoren- und Produzententeams war. Die Serie wurde 2009 mit dem Deutschen Fernsehpreis und 2015 mit dem Comedypreis ausgezeichnet.

In Kooperation mit dem Brandenburgischen Literaturbüro und Schloss Lübbenau.

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Große Weinmeisterstraße 46/47
14469 Potsdam
0331-2804103
blb@literaturlandschaft.de
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