Musik im Kloster Altfriedland

Konzert im Refektoriumvergrößern
Das Refektorium

12. August bis 28. September – Konzerte zum 20-jährigen Jubiläum

2024 ist Altfriedland zum 20. Mal Schauplatz der Konzertreihe «Musik im Kloster Altfriedland». Der malerisch gelegene Ort mit seiner mittelalterlichen Klosterruine ist erneut Zentrum eines kleinen ambitionierten Festivals mit Alter Musik. Der sterngewölbte Raum, der einst den Nonnen als Speisesaal diente, eignet sich mit seiner klaren Akustik in idealer Weise für die Darbietung von Musik aus vergangenen Zeiten.

Auch in diesem Jahr erwarten die Besucher außergewöhnliche Konzerterlebnisse und lebendige Begegnungen mit herausragenden Künstlern und Ensembles.

Programm 2024

Eröffnungskonzert in der Klosterkirche

Klosterkirche, Kloster Altfriedland Samstag, 10. August 2024, 16:00 Uhr
Concerto Grosso Berlinvergrößern
Concerto Grosso Berlin, © Künstler

Martin Backhaus, Bariton
Concerto Grosso Berlin:
Andrea Vilz, Oboe
Beatrix Hellhammer & Britta Gemmeker, Violine
Ernst Herzog, Viola
Friederike Däublin, Viola da Gamba
Johannes Ragg, Violone
Sabine Erdmann, Cembalo

J.S. Bach: Kantate BWV 82 «Ich habe genug»
J.S. Bach: Kantate BWV 56 «Ich will den Kreuzstab gerne tragen»
J. Rosenmüller, J.F. Fasch u.a.

Martin Backhaus verbindet eine intensive Zusammenarbeit mit verschiedenen Alte-Musik-Ensembles. So singt er zum Beispiel Renaissance-Musik im Huelgas-Ensemble unter Paul van Nevel. Weitere sind die Berliner Lauttencompagney von Wolfgang Katschner, dem Ensemble Concerto Grosso – Berlin von Beatrix Hellhammer und vielen anderen.

Concerto Grosso Berlin konzentriert sich ausschließlich auf die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Es widmet sich sowohl der Interpretation von bekannten Werken des Barock und der Klassik als auch der Wiederentdeckung zu Unrecht vergessener Meisterstücke. Dabei geht es den Musikerinnen und Musikern von «Concerto Grosso Berlin» weniger um museale Werktreue als vielmehr um einen modernen, lebindigen Ausdruck, der den traditionellen Hörgewohnheiten neue Impulse verleiht.

What is our live?

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 17. August 2024, 16:00 Uhr
Anna Kellnhofer schaut nach linksvergrößern
Anna Kellnhofer, Photo: Hamish J. Appleby

à l'Angloise:
Anna Kellnhofer, Sopran
Patrick Sepec, Diskantgambe & Bassgambe
Tillmann Steinhöfel, Altgambe
Katharina Holzhey, Tenorgambe
Friederike Däublin, Bassgambe

Musik an französischen und italienischen Höfen: William Byrd, John Dowland, Orlando Gibbons Matthew Locke, John Jenkins u.a.

Gambenconsort Berlin, ein Ensemble aus mehreren Gamben verschiedener Größe, wird ein Konzert von französischen und italienischen Höfen mit prachtvollen Arien und Kantaten kreieren.

Die Sopranistin Anna Kellnhofer wird – vor allem im Bereich der Alten Musik – sowohl als Solistin wie auch als Ensemblestimme geschätzt. Mit Gambenconsort Berlin verbindet sie die Leidenschaft für Alte Musik.

Stimme und Instrumente verschmelzen hier wie Charme und Leidenschaft und vermitteln die Lebendigkeit dieser Musik.

Pièces de clavecin en concert

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 24. August 2024, 16:00 Uhr
Vier Musikerinnen im Konzertvergrößern
Jana Semerádová, Dagmar Valentová, Mélusine Srovnal, Monika Knoblochová

Prager Kammerensemble:
Monika Knoblochová, Cembalo
Jana Semerádová, Traversflöte
Dagmar Valentová, Barockvioline
Mélusine Srovnal, Viola da gamba & Violoncello

Jean-Philippe Rameau (1683–1764): Pièces de clavecin en concert

Die Flötistin Jana Semerádová ist Absolventin des Prager Konservatoriums der Karls-Universität in Prag und des Koninklijk-Konservatoriums in Den Haag, Niederlande.
Dagmar Valentová erhielt ihren Bachelor-Abschluss von der Universität Brünn und studierte zwei weitere Jahre bei Enrico Gatti in Mailand. Sie spielt weiterhin Violine und Bratsche in zahlreichen internationalen Barockensembles. Parallel zur Gesangsausbildung absolvierte Mélusine Srovnal Cellounterricht, danach konzentrierte sie sich auf die Viola da Gamba. Als Gambistin hatte sie Gelegenheit, in den Ensembles Riccercar Consort und Collegium Marianum zu spielen. Nach ihrem Abschluss am Prager Konservatorium studierte Monika Knoblochová Cembalo an der Akademie der Musischen Künste in Prag.

In Kooperation mit «Kulturfeste im Land Brandenburg»

Ophelia - Liebe und Wahnsinn

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 31. August 2024, 16:00 Uhr
Antje Ruxvergrößern
Antje Rux, Photo: Tatjana Dachsel

Ensemble Musica Flagrante:
Antje Rux, Sopran
Jette Beyer, Blockflöte
Frauke Hess, Viola da Gamba
Francesco Cascarano, Laute

Musik von J. d. Préz, A. Bembo, F. Rognoni und A. Scarlatti

Wo hört Liebe auf, wo fängt Wahnsinn an? Das Ensemble «Flagrante» befasst sich in seinem Programm «Ophelia» mit Themen rund um Liebe. Im Fokus der Werke steht die Frage wie Verstand und Emotion miteinander verbunden sind, sich begünstigen oder im Weg stehen. Es erklingen Werke aus dem 15.-17. Jahrhundert von Josquin Desprez , Barbara Strozzi, Antonia Bembo, Francesco Rognoni und Alessandro Scarlatti. Ein zentrales Werk des Programms behandelt die Figur Ophelia aus Hamlet.

«Flagrante» sind vier MusikerInnen, die jeweils reger Konzerttätigkeit mit eigenen Projekten nachgehen. Im vorliegenden gemeinsamen Projekt bündeln die MusikerInnen ihr Können, ihren Ideenreichtum und ihren Erfahrungsschatz.

Sehnsucht nach Arcadien

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 7. September 2024, 16:00 Uhr
Andreas Arend,vergrößern
Andreas Arend, © Künstler

Sprezzatura:
June Telletxea, Sopran
Andreas Arend, Laute/Theorbe
Wolfgang Eger, Percussion

Werke von A. Vivaldi, G.H. Stölzel, R. Ballard, sephardische Romanzen u.a.

Der Lautenist Andreas Arend erhielt frühzeitig Unterricht auf der Gitarre und dem Violoncello. Er studierte zunächst Gitarre in Hamburg und absolvierte anschließend ein Lautenstudium bei Nigel North und Elisabeth Kenny in Berlin. Sein lautenistisches Repertoire reicht von früher Renaissancemusik bis hin zu spätbarocker deutscher und französischer Literatur, als Solist wie auch im Orchester. Er kreiert oft private Programme mit dem Artemision Ensemble und dem Metamorphosen Musiktheater, um Literatur und Musik in Berlin zu präsentieren.

«Sehnsucht nach Arcadien» thematisiert die Italien-Sehnsucht von den KünstlerInnen, denen der Aufenthalt im Süden zu einem Schlüsselerlebnis wurde. Durch den Bezug auf Arkadien anstelle des realen Lebens erhält des Gedenken der Vergänglichkeit alles Irdischen jedoch eine neue Bedeutung. Die Inschrift «Et in arcadia ego - Sehnsucht nach Arcadien» findet sich auf zwei Gemälden des französischen Malers Poussin. Auf dem ersten Bild, das um 1630 entstanden sein dürfte, sind drei Hirten und eine Schäferin unerwartet auf ein Grab gestoßen: Sichtlich aufgewühlt und bestürzt studieren sie die Inschrift des steinernen Sarkophags. Die zweite Fassung signalisiert den endgültigen Triumph des barocken Lebensgefühls.

Amor à mort

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 14. September 2024, 16:00 Uhr
Il sognivergrößern
Ensemble «I sogni», © Künstler

Ensemble «I sogni»:
Marina Kerdraon-Dammekens, Gesang
Patrick Orlich, Cembalo und Gesang
Yu Ma, Renaissanceflöte
George Wills, Theorbe und Barockgitarre
Ekaterina Gorynina, Viola da Gamba

Liebe und Gewalt in der Musik der Renaissance und des Frühbarock: H.d. Bailly, C. Monteverdi, J.K. Kapsberger W. Porter, M.A. Charpentier u.a.

Untermalt von einem originellen musikalischen Universum, taucht dieses Konzert in das Herz des menschlichen Wahnsinns ein, wenn romantische Wunden die Vernunft kurzschließen und uns zu impulsivem und manchmal grausamem Handeln drängen. Das Ensemble «Il sogni» war Preisträger beim Wettbewerb für Ensembles der Alten Musik im November 2023 an der UdK Berlin.

In Kooperation mit «Kulturfeste im Land Brandenburg»

Bach interminata

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 21. September 2024, 16:00 Uhr
Musica Sequenza fliegen auf der Wüstevergrößern
Musica Sequenza, Photo: Daniel Mulder

Musica Sequenza:
Burak Özdemir, musikalische Leitung und Barockfagott
Chang Yun Yoo, Barockbratsche
Linda Mantcheva, Barockcello
Pedro Alcacer, Theorbe & Barockgitarre
Sebastian Flaig, Schlagzeug

J.S. Bach und die Musik des Mittelmeerraums

Das Ensemble «Musica Sequenza» besteht aus zwanzig Solisten verschiedener Länder: Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Finnland, Bulgarien, Türkei, Australien, China, Japan und Korea. Das Ensemble spielt auf historischen Instrumenten des 18. Jahrhunderts und verfügt über ein Repertoire von der Renaissance bis zu Neuer Musik. 2008 wurde Musica Sequenza an der Juilliard School in New York von dem Künstlerischen Leiter Burak Özdemir als Kammermusikprojekt gegründet. Er war der erste Fagottist in der Geschichte der Juilliard Universität, der zu dem Künstler Diplom Programm aufgenommen wurde und schrieb sich daraufhin in die Musiktechnologie-Abteilung ein. Im gleichen Jahr öffnete die Juilliard School den Kurs Historische Aufführungspraxis und Özdemir trat als Barock-Fagottist bei. Somit gründete sich Musica Sequenza innerhalb der Juilliard School in New York.

Queen among the heather

Refektorium, Kloster Altfriedland Samstag, 28. September 2024, 16:00 Uhr
Triphoniavergrößern
Triphonia, Photo: Georg Thum

Triphonia:
Gabi Bultmann, Gesang, Flöten & Fiedel
Leila Schöneich, Flöten, Drehleier & Glockenspiel
Amanda Simmons, Psalter, Organetto & Percussion

Nordische Balladen des Mittelalters

2004 gründete sich das Ensemble Triphonia mit dem Wunsch die Musik des Mittelalters in ihrer Farbigkeit und Ausdruckskraft hörbar und erfahrbar zu machen. Gaby Bultmann, Leila Schoeneich und Amanda Simmons studierten Alte Musik und historische Aufführungspraxis in Bloomington/USA, Berlin, Amsterdam und Milano u.a. bei Thomas Binkley und Pedro Memelsdorff. Schwerpunkt der Arbeit sind thematische Konzerte mit Mittelaltermusik. Triphonia entwickelte einen Aufführungsstil, in dem vor allem die abwechslungsreiche Instrumentierung der oft einstimmigen Lieder im Vordergrund steht neben der Rekonstruktion von verschollenen Melodien nach Parallelquellen.